CKW: Stromabsatz steigt – Reingewinn halbiert

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet CKW mit einem anspruchsvollen Umfeld. Die Gesamtleistung der Gruppe stieg um 8,0% auf 920,2 Mio CHF. Die Zunahme sei vor allem auf die gute wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen, teilte der Energieversorger am Mittwoch mit. Bei Grosskunden stieg die Stromnachfrage in der Berichtsperiode um 10,6%, bei den übrigen Kundengruppen im Versorgungsgebiet um 1,9%. Der gesamte Stromabsatz lag bei 6’099 Mio kWh und damit um 9,2% höher als 2008/09.


Analystenerwartungen leicht übertroffen
Der EBIT legte um 6,4% auf 144,5 Mio CHF zu. Der Reingewinn halbierte sich allerdings auf 120,0 Mio CHF, wobei im Vorjahr ein ausserordentlicher Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an der Wasserwerke Zug AG von 106,6 Mio CHF enthalten war. Der Dividendenvorschlag liegt wie auch im Vorjahr bei 9,00 CHF je Aktie. Mit den vorgelegten Zahlen hat CKW die Erwartungen der Bank Vontobel leicht übertroffen. Diese hatte eine Gesamtleistung von 907 Mio, einen EBIT von 143 Mio und einen Reingewinn von 115 Mio CHF prognostiziert.


Stromproduktion um rund 10% rückläufig
Als erfreulich wertet der Stromkonzern eine «anhaltend gute» Auslastung und den nach wie vor positiven Auftragseingang im Installationsgeschäft. Dieses trug mit einer Zunahme von 7,0 Mio CHF oder 7,6% zur Steigerung der Gesamtleistung bei. Die Stromproduktion reduziert sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 421,4 Mio kWh auf 3’948,3 Mio kWh. Gründe sind laut CKW die geringere Erzeugung bei den Wasserkraftwerken sowie der Ausfall des französischen KKW Bugey 3 und die Revision des KKW Bugey 2. In der Folge erhöht sich der Beschaffungsaufwand für Fremdstrom um 57,9%.


Investitionen leicht unter Vorjahr
Die Investitionen betrugen insgesamt 122,2 Mio CHF und lagen damit leicht unter dem Vorjahr, der grösste Teil floss in den Ausbau und die Erneuerung der Netzinfrastruktur (81,9 Mio CHF). Für das neue – nach Minergie-P Standard gebaute – Verwaltungsgebäude in Rathausen wendet das Unternehmen 20,2 Mio CHF auf. Seit 1. Oktober 2010 gelten tiefere Stromtarife. Für Haushaltkunden sind diese um 4,4% und für KMU um bis zu 5,0% gesunken. Bei grossen Industriekunden bleiben die Netztarife im Hochspannungsnetz gleich. Eine Energieeffizienz-Initiative in Partnerschaft mit der Luzerner Kantonalbank (LUKB) und der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie Luzern (uwe) geht über das Jahresende 2010 hinaus weiter.


Weiterhin anspruchsvolles Umfeld erwartet  
Für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 rechnet CKW mit einem anspruchsvollen Geschäftsumfeld. Die unsichere und uneinheitliche Konjunkturentwicklung in Europa, die unklaren regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Revision des nationalen Stromversorgungsgesetzes würde die gesamte Strombranche im Jahr 2011 zunehmend beschäftigen und könnten das Ergebnis wesentlich beeinflussen, heisst es. Eine Einschätzung sei daher schwierig. Die teilweise Liberalisierung ist nach Einschätzung von CKW bisher alles andere als erfolgreich verlaufen: Verschiedenen Verfahren zielten darauf ab, die mit dem StromVG eingeleitete Strommarktöffnung in der Schweiz auf absehbare Zeit zu verbauen, schreibt das Unternehmen. Die angestrebten Ziele blieben so unerreichbar. (awp/mc/ps/03)

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