ConocoPhillips will Burlington für 30 Milliarden Dollar kaufen

Dies hat das «Wall Street Journal» am Montag in seiner Onlineausgabe berichtet. Die Firmen nahmen keine Stellung. Eine Transaktion könnte noch diese Woche angekündigt werden, schrieb die Zeitung.


Burlington-Aktien 29 Milliarden Dollar wert
Die Burlington-Aktien waren am Vorwochenschluss insgesamt rund 29 Milliarden Dollar wert. Da bei Transaktionen in jüngster Zeit ein Aufgeld von zehn bis 15 Prozent gezahlt worden sei, könne der Preis bei gut über 30 Milliarden Dollar liegen, betonte die Zeitung.


Grosser Erdgasproduzent
Burlington Resources ist ein grosser Erdgasproduzent, der vor allem über «unkonventionelle» Vorkommen in Texas, in den Rocky Mountains und in anderen Gebieten verfügt, wo Erdgas in Felsvorkommen eingeschlossen und deshalb nur schwer förderbar ist. Burlington hatte im dritten Quartal einen Umsatz von knapp zwei Milliarden Dollar und verdiente 748 Millionen Dollar.


Grösste Transaktion unter den Ölkonzernen
Ein Burlington-Kauf wäre die grösste Transaktion unter den Ölkonzernen in diesem Jahr. Chevron hatte die US-Ölgesellschaft Unocal vor einigen Mon aten für 17,8 Milliarden Dollar geschluckt. Die Übernahme der Burlington Resources geht nach Darstellung von Experten davon aus, dass die Erdgaspreise hoch bleiben. Sie hatten sich innerhalb von Jahresfrist etwa verdoppelt und hatten in der vergangenen Woche in den USA Rekordniveau erreicht. In den USA beheizt die Mehrzahl der Haushalte ihre Häuser und Wohnungen mit Gas beheizt; rund 20 Prozent des amerikanischen Stroms werden aus Gas produziert. Erdgas ist auch ein wichtiger Rohstoff für die Chemieindustrie. Die Erdgasnachfrage war in den USA in den vergangenen Jahren massiv in die Höhe geschossen, weil es ein sauberer Brennstoff ist. 80 Prozent der Burlington-Vorkommen bestehen aus Erdgas und der Rest aus Öl.


Aktien legten zu
Die Burlington-Aktien notierten am Vorwochenschluss mit 76,09 Dollar gegenüber einem Zwölfmonatstief von 40,40 Dollar im Januar. Die ConocoPhillips-Aktien hatten von 41,40 Dollar im Januar auf 63,07 Dollar zugelegt.


Zu den Spitzenreitern aufschliessen
ConocoPhillips würde auch nach einem Burlington-Kauf nach ExxonMobil und Chevron die amerikanische Nummer drei bleiben, würde aber weiter zu den Spitzenreitern aufschliessen. Die Gesellschaft war 2002 durch den Zusammenschluss von Conoco und Phillips Petroleum für 17 Milliarden Dollar entstanden. Im September 2004 beteiligte sich ConocoPhillips mit einer Minderheitsbeteiligung an dem russischen Ölriesen Lukoil. ConocoPhillips hatte im dritten Quartal 3,8 Milliarden Dollar verdient und 49,7 Milliarden Dollar umgesetzt.


Kauf einer deutschen Raffinerie angekündigt
ConocoPhillips hatte kürzlich den Kauf einer deutschen Raffinerie in Wilhelmshaven von der Louis Dreyfus Energy Holdings angekündigt. Mit dem Kauf der Raffinerie mit einer Kapazität von 275 000 Barrels pro Tag würde die Firma ihre europäische Raffineriekapazität um 74 Prozent auf 647 000 Barrels pro Tag erhöhen. Die Transaktion solle im ersten Halbjahr 2006 vollzogen werden. (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert