Credit Suisse stuft Emirate-Banken herauf

von Gérard Al-Fil

Während des Fastenmonats Ramadan, der am Montag zu Ende ging, legten die Kursbarometer in Dubai und Abu Dhabi zu und erreichten die psychologisch wichtigen Marken von 2,000 bzw. 3,000 Punkten. Dreizehn Aktien an beiden Märkten stiegen in der dritten Septemberwoche auf ein neues 2009-Jahreshoch. Dies ist Grund für CS-Analyst Mohamad Hawa eine Reihe von Banken in dem Golfstaat neu zu bewerten.

 
Hawa nennt die First Gulf Bank (FGB) als Kandidaten mit dem höchsten Aufwärtspotenzial. Die FGB, die sich mehrheitlich in Besitz der Regierung des Schichtums Abu Dhabi befindet, könne vom momentanen Kursniveau von 17 Dirham um 30 Prozent zulegen. «Die First Gulf Bank ist stark im Corporate Banking und im Ultra High Net Worth Banking», sagt CS-Analytiker Mohammed Hawa in seinem aktuellen Report.


Auf einer Stufe mit FGB hievt der CS-Analytiker die Union National Bank (UNB), die er mit ?outperform? bewertet und der er eine Kurssteigerung von 28,1 Prozent zutraut. Hawa: «FGB und UNB erscheinen uns aufgrund ihres niedrigen Kurs/Buchwert-Verhältnis, ihrer Kapitalisierung (20 Prozent Aktienrendite im ersten Halbjahr 2009) und ihrer Anlagequalität (nur 1,2 Prozent der vergebenen Kredite gelten als dubios) als die attraktivsten Bankenwerte in den Golf-Emiraten.»


Dubai Islamic Bank (DIB) wird in dem Bericht heraufgestuft von ?underperform? auf ?neutral?. Der ältesten islamischen Bank, gegründet 1975, räumt Hawa aber nur 9 Prozent Aufwärtspotenzial ein. DIB war stark im Dubaier Immbilienmarkt engagiert, der durch die Finanzkrise Preiseinbrüche von über 50 Prozent verzeichnete.

 

Bank Emirates NBD aus Dubai, dem gemessen an seiner Marktkapitalisierung von  6,18 Mrd. Dollar  grössten Geldhaus in dem Golfstaat, stuft Analyst Hawa wie DIB mit ?neutral? ein, glaubt aber, dass die Emirates NBD vom voraussichtlichen Ende der Kreditkrise in 2010 überdurchschnittlich proftieren wird.

 

Stützung der Märkte zeigt Wirkung
Insgesamt glaubt Hawa, dass die Investoren seit Ausbruch der Finanzkrise wieder Vertrauen gefasst hätten. Dazu trugen auch bewusste Gegenmassnahmen bei. Zehn Tage nach dem Fall von Lehman Brothers am 15. September 2008 stellte die Zentralbank der VAE umgerechnet 13 Mrd. Dollar für den inländischen Interbankenmarkt bereit. Der Grund: Ein weltweiter Domino-Effekt in puncto Risikoaversion legte die Märkte trocken. Weitere 19 Mrd. Dollar folgten, das Emirat Dubai begab im Februar 2009 eine 20-Mrd.-Dollar-Staatsanleihe. Ob weitere Massnahmen notwendig sind, ist umstritten. Adnan Yousif, der Chef der Union Arabischer Banken, meint, nur regelmässige Kapitalinjektionen bis Mitte 2010  könnten einen «double dip», also einen erneuten Abschwung verhindern. Feisal Hasan, Head of Research bei Global Investment House in Kuwait, warnt dagegen vor einer steigenden Inflation, sollte die Weltkonjunktur an Fahrt gewinnen und gleichzeitg noch mehr Staatsgelder in die Finanzmärkte fliessen.

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