DaimlerChrysler verkauft MTU für 1,6 Milliarden Euro an Investor EQT

Unter Berücksichtigung von Liquidität, Schulden und Pensionsverpflichtungen werde ein Liquiditätszufluss von voraussichtlich 1,0 Milliarde Euro verbleiben, teilte DaimlerChrysler am Mittwoch mit. Der Konzern geht davon aus, dass sich die Transaktion im Operating Profit voraussichtlich mit 400 Millionen Euro niederschlagen wird.

Konzernergebnis werde mit etwa 300 Millionen Euro positiv beeinflusst
Damit hat DaimlerChrysler den kompletten Geschäftsbereich DaimlerChrysler Off-Highway und eine der letzten grossen Industriebeteiligungen veräussert. Die Transaktion umfasst sowohl die Veräusserung der MTU Friedrichshafen GmbH als auch die Off-Highway- Aktivitäten der Detroit Diesel Corporation (DDC). Dem Verkauf noch zustimmen müssen das Bundeswirtschaftsministerium und die Kartellbehörden. Der Wirtschaftsminister hat nach dem Aussenwirtschaftsgesetz ein Mitspracherecht, weil es um rüstungspolitische Kernkompetenzen geht. MTU beliefert die deutsche Bundeswehr.

Weichen für weitere Expansion der MTU gestellt
Insgesamt werde die Transaktion voraussichtlich im ersten Quartal 2006 abgeschlossen sein, berichtete DaimlerChrysler. DaimlerChrysler-Vorstand Rüdiger Grube sagte, mit der Veräusserung an EQT seien die Weichen für die weitere Expansion von MTU Friedrichshafen gestellt. «Bei vergleichbaren Preisvorstellungen der drei Kaufinteressenten haben wir uns für den Bieter mit dem überzeugendsten Konzept entschieden.» Zuletzt waren neben der zur schwedischen Wallenberg-Gruppe gehörenden EQT noch MAN und Kohlberg Kravis Roberts im Rennen. EQT ist eine nordeuropäische Private Equity-Gruppe, die rund sechs Milliarden Euro Eigenkapital in acht Fonds verwaltet.

Befürchtungen einer Zerschlagung noch bei Teilen der Belegschaft vorhanden
Marcus Brennecke, Managing Partner der EQT Deutschland, betonte, MTU sei ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen: «und wir werden den Wachstumskurs aus voller Kraft unterstützen. Wir freuen uns sehr darauf, zusammen mit dem Management und den Mitarbeitern die Potenziale des Unternehmens weiterzuentwickeln.» Teile der MTU-Belegschaft fürchten allerdings langfristig noch immer eine Zerschlagung des Unternehmens. 2004 setzte MTU mit rund 7.000 Mitarbeiter, davon etwa 5.000 in Friedrichshafen, 1,35 Milliarden Euro um. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz lag bei 76 Prozent. Für das laufende Jahr 2005 peilt der Konzern einen Umsatz von 1,58 Milliarden Euro an.

(awp/mc/hfu)

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