Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus: Neue Reihe in «Sternstunde Philosophie»

In den Gesprächen wird die weltweite Finanz- und Nahrungsmittelkrise in einen Kontext mit dem Geld, der Konsumgesellschaft, deren Verlierern und den Auswirkungen des globalisierten Kapitalismus gestellt. Die Gespräche finden statt vom 14. September bis zum 5. Oktober 2008 um 11.00 Uhr, jeden Sonntag auf SF 1.

Vom 14. September bis zum 05. Oktober 2008
Mit Immobilienverlusten in den USA hat die Bankenkrise vor Monaten angefangen. Dann sind die Nahrungsmittel weltweit knapp geworden. In einigen Ländern hat die Nahrungsmittelkrise zu Versorgungsengpässen und Hungersnöten geführt. Der globale Markt ist schnell, aber gleichzeitig instabil und kann zerstörerische Kräfte entfesseln. Das Unbehagen vieler Menschen im globalen Markt ist geweckt. Welches sind die Hintergründe der aktuellen Situation? Ist die moderne Welt aus dem Geist der Verschwendung oder Verschuldung entstanden? Untergräbt die Wirtschaft die Demokratie? Gibt es eine gerechte soziale Marktwirtschaft? Ist der Mensch von Natur aus egoistisch oder sozial eingestellt? In der Reihe «Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus» der «Sternstunde Philosophie» gehen renommierte Denker diesen Fragen nach.
Folgende vier Sendungen sind geplant:

Krise und Kritik: Nobelpreisträger Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus (1 / 4)
Roger de Weck befragt einen der berühmtesten Ökonomen, Joseph E. Stiglitz. Er war Chefökonom der Weltbank – die ihm kündigte, weil er fragwürdige Methoden dieser mächtigen Institution in der Dritten Welt anprangerte. Wenig später erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Stiglitz ist ein Kritiker des Kapitalismus, der den Markt nicht abschaffen, sondern umbauen will. Ein Kritiker der Globalisierung, die er keineswegs ablehnt, aber neu organisieren möchte. Stiglitz prägte die Wendung «aid and trade», Hilfe und (fairer) Handel. Welche Schlüsse zieht er aus den drei Krisen: Bankenkrise, Ernährungskrise, Energiekrise?

Sendezeiten:
Der Ökonom Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck.
11:00, Sonntag, 14. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck.
23:55, Sonntag, 14. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck.
12:00, Dienstag, 16. September auf SF info 
 
Der Ökonom Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck.
04:30, Dienstag, 16. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Joseph Stiglitz im Gespräch mit Roger de Weck.
08:55, Samstag, 20. September auf SF 1 
 
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus
09:15, Sonntag, 21. September auf 3sat


Verschuldung und Verschwendung: Die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und der Ökonom Hans Christoph Binswanger im Gespräch mit Michael Pfister
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus (2 / 4)
Einer landläufigen Überzeugung zufolge wird reich, wer sparen kann. Der Soziologe Max Weber hat vor gut hundert Jahren in der berühmt gewordenen Studie «Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus» das Pflichtgefühl und die Askese zum Grundprinzip des kapitalistischen Wirtschaftens geadelt. Doch wenig später wurden Gegenstimmen laut: Der Ökonom Werner Sombart nannte Liebe und Luxus die Motoren des Kapitalismus und liess die Moderne aus dem Geist der Verschwendung entstehen. Und der französische Philosoph und Erotiker Georges Bataille begründete seine Kulturtheorie auf dem Prinzip der unproduktiven Verschwendung. Jetzt lautete die Formel ganz anders: «Die Geschichte des Lebens auf der Erde ist vor allem die Wirkung eines wahnwitzigen Überschwangs: Das beherrschende Ereignis ist die Entwicklung des Luxus, die Erzeugung immer kostspieligerer Lebensformen.» Können wir den Streit heute, da der Kapitalismus die ganze Welt in seinen Bann geschlagen hat, entscheiden? Ist es nun das Geschäft mit dem Luxus, das die kapitalistische Welt «im Innersten zusammenhält»? Brauchen wir die Superreichen für den allgemeinen Wohlstand? Oder stimmt der Slogan «Geiz ist geil»? Was sind heute die begehrtesten Luxusgüter? Welche Verschwendungsrituale praktizieren wir? Und wo kommen sie mit Rationalisierung und Nützlichkeitsdenken in Konflikt? Sind Verschwendung und Sparsamkeit vielleicht eine (un)heilige Allianz eingegangen? Um solchen Fragen aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund zu gehen, hat die «Sternstunde Philosophie» eine Kulturwissenschaftlerin und einen Ökonomen zum Dialog eingeladen: Christina von Braun, Filmemacherin und Professorin für Kulturwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität, und Hans-Christoph Binswanger, emeritierter Professor für Volkswirtschaft an der Universität Sankt Gallen. Das Gespräch wird moderiert von Michael Pfister.

Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und Ökonom Hans-Christoph Binswanger im Gespräch.
11:00, Sonntag, 21. September auf SF 1 
 
Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und Ökonom Hans-Christoph Binswanger im Gespräch.
23:45, Sonntag, 21. September auf SF 1 
 
Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und Ökonom Hans-Christoph Binswanger im Gespräch.
12:00, Dienstag, 23. September auf SF info 
 
Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und Ökonom Hans-Christoph Binswanger im Gespräch.
04:30, Dienstag, 23. September auf SF 1 
 
Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun und Ökonom Hans-Christoph Binswanger im Gespräch.
09:00, Samstag, 27. September auf SF 1 
 
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus
09:15, Sonntag, 28. September auf 3sat


Arm und reich: Der britische Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus (3 / 4)
Vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich, doch als Konsumenten nehmen reichere Menschen mehr Einfluss auf Politik und Wirtschaft als ärmere. Die Banken-, Energie- und Ernährungskrise lässt die Schere zwischen arm und reich weiter aufgehen. Warum verdienen manche Menschen an einem Tag so viel wie andere in einem ganzen Jahr? So populär es im Augenblick ist, sich über die Schieflage bei den Einkommen zu empören, so schwer ist es, die Mechanismen der globalen Vermögensverteilung zu verstehen. Einer, der sie versteht und verdeutlichen kann, ist Sir Anthony Atkinson. Er ist einer der weltweit führenden Köpfe der Einkommensverteilung. Seine Analyse über Einkommensungleich-heit in westlichen Industrieländern widerlegt die Behauptung, die Globalisierung produziere auf der einen Seite eine kleine Schicht von Superreichen und auf der anderen Seite ein wachsendes neues Proletariat. Im dritten Teil der «Sternstunden» Reihe «Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus» gibt er einen Einblick in seine Forschung und einen Ausblick auf die Zukunft des Kapitalismus.

Der Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler.
11:00, Sonntag, 28. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler.
00:20, Sonntag, 28. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler.
12:00, Dienstag, 30. September auf SF info 
 
Der Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler.
04:35, Dienstag, 30. September auf SF 1 
 
Der Ökonom Sir Anthony Atkinson im Gespräch mit Nathalie Wappler.
08:50, Samstag, 4. Oktober auf SF 1 
 
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus
09:15, Sonntag, 5. Oktober auf 3sat 


Geld und Glück: Neuroökonom Ernst Fehr und Hirnforscherin Tania Singer im Gespräch mit Norbert Bischofberger
Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus (4 / 4)
Das traditionelle Bild vom egoistischen «Homo oeconomicus», der nur Kosten und Nutzen abwägt, ist unvollständig. Der Mensch ist von Natur aus auch sozial eingestellt und mit einem Instinkt für das Gute ausgerüstet. Davon sind der Ökonom Ernst Fehr und die Hirnforscherin Tania Singer überzeugt. Sie treiben an der Universität Zürich die sogenannte Neuroökonomie voran. Fehr und Singer machen dabei die Erkenntnisse der Hirnforschung für die Ökonomie fruchtbar und untersuchen die biologischen Grundlagen ökonomischen Verhaltens und das Zusammenspiel von Vernunft und Emotionen. In der letzten Sendung der Reihe «Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus» in der «Sternstunde Philosophie» geht es um das Menschenbild in der Ökonomie.
 
Neuroökonom Ernst Fehr und Hirnforscherin Tania Singer im Gespräch mit Norbert Bischofberger.
11:00, Sonntag, 5. Oktober auf SF 1 
 
Neuroökonom Ernst Fehr und Hirnforscherin Tania Singer im Gespräch mit Norbert Bischofberger.
00:00, Sonntag, 5. Oktober auf SF 1 
 
Neuroökonom Ernst Fehr und Hirnforscherin Tania Singer im Gespräch mit Norbert Bischofberger.
12:00, Dienstag, 7. Oktober auf SF info 
 
Neuroökonom Ernst Fehr und Hirnforscherin Tania Singer im Gespräch mit Norbert Bischofberger.
08:50, Samstag, 11. Oktober auf SF 1 

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