Degussa rutscht 2005 wegen Abschreibungen ins Minus

Für das laufende Jahr zeigte sich die Gesellschaft am Freitag aber verhalten optimistisch. Unter dem Strich liege der Verlust 2005 bei 479 Millionen Euro, teilte der Konzern in Düsseldorf bei Vorlage seiner letzten Bilanz als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen mit. Ein Jahr zuvor hatte Degussa noch einen Überschuss von 309 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Abschreibungen schlugen mit 836 Millionen Euro negativ zu Buche.

Hohe Rohstoffkosten belasten
Im operativen Geschäft belasteten die hohen Rohstoffkosten. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verharrte im vergangenen Jahr mit 940 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau (931). Der Umsatz legte dank Preiserhöhungen und gestiegener Mengen auf 11,752 (10,74) Milliarden Euro zu.

Umsatz über den Erwartungen
Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten hatten im Durchschnitt für 2005 nur mit einem Verlust von 435 Millionen Euro gerechnet. Bei einem Umsatz von 11,54 Milliarden Euro waren die Experten von einem EBIT von 961 Millionen Euro ausgegangen.

Gutes viertes Quartal
Im vierten Quartal zog das Geschäft etwas an, wie Degussa weiter mitteilte. Während der Umsatz um 15 Prozent auf 3,083 Milliarden Euro zulegte, sank das EBIT um drei Prozent auf 202 Millionen Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn bei 54 (33) Millionen Euro.

Optimistisch für 2006
Trotz hoher Energie- und Rohstoffkosten zeigte sich Konzernchef Utz-Hellmuth Felcht für die künftige Geschäftsentwicklung verhalten optimistisch. Bei weiterhin hoher Nachfrage und moderaten Preisentwicklungen sei 2006 ein Umsatzanstieg auf 12 Milliarden Euro ein EBIT von einer Milliarde Euro zu erwarten. Unter dem Strich rechne Degussa mit einem Gewinn von 0,4 Milliarden Euro. Auch 2007 dürften Umsatz, EBIT und Überschuss weiter steigen auszugehen.

RAG will Degussa übernehmen
Der Essener Bergau- und Chemiekonzern RAG will Degussa als Basis für den für 2007 geplanten eigenen Börsengang vollständig übernehmen und von der Börse nehmen. Zum 1. März wurde die Aktie von der Deutschen Börse wegen des zu geringen Streubesitzes aus dem MDAX genommen. (awp/mc/ab)