Deutsche Bank half bei Haushaltstrick in Lettland

Die Belastung sei über Derivate in die Zukunft geschoben worden. Weil die EU-Statistikbehörde Eurostat darin dennoch einen klassischen Kredit gesehen habe, habe Lettland seine Angaben zum Haushaltsdefizit und zum Schuldenstand 2005 und 2006 rückwirkend korrigieren müssen. Die Deutsche Bank legt indes Wert darauf, dass das Konstrukt legal und öffentlich gewesen sei. «Die Finanzierung war zu jedem Zeitpunkt vollständig transparent und in der Rechnungslegung der Stadt Riga ausgewiesen», sagte ein Sprecher des Instituts der Zeitung. Das Blatt beziffert das Volumen des Geschäfts auf 444 Millionen Euro und beruft sich dabei auf Finanzkreise.


Kreditausfallversicherung
Es sei dabei vorgesehen, dass die Bank den Bauträger aus eigener Tasche bezahlt, heisst es in dem Bericht. Beginnend ab 2010 stottere Riga über 15 Jahre hinweg die Projektkosten einschiesslich Zinsen ab. Das Geld fliesse dabei an den Bauträger, der es umgehend an die Deutsche Bank weiterreiche. Um im Falle einer Pleite der Baufirma nicht mit leeren Händen dazustehen, sicherte sich das Institut dem Bericht zufolge zusätzlich über eine Kreditausfallversicherung bei der Stadt Riga ab. Das Risiko habe am Ende bei der Kommune gelegen. (awp/mc/ps/09)

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