Deutsche-Börse-Chef Francioni soll bis 2013 im Amt bleiben

Zur nächsten Aufsichtsratsitzung am Donnerstag, 6. Dezember, stehe dieses Thema als wichtigstes neben dem über das Budget auf der Tagesordnung, hiess es am Freitag von mehreren Seiten aus dem Gremium. Der seit dem 1. November 2005 offiziell dem Frankfurter Marktbetreiber als Chef vorstehende Francioni solle eine bislang unübliche Vertragsverlängerung bis zum Herbst 2013 erhalten, sagte ein Gremiumsmitglied. «Drei Jahre ist normal und die kürzeren Verträge halte ich im Grunde für richtiger», sagte die Quelle, die sich erst einmal die Begründung des Personalausschusses für diese Entscheidung anhören will.


Regelbruch gegenüber dem bisher praktizierten Verfahren
Seitens der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat wird diese ungewöhnliche Verlängerung dagegen kritisch gesehen. «Das wird auf Widerstand stossen, denn hier handelt es sich um einen Regelbruch gegenüber dem bisher praktizierten Verfahren», hiess es. «Wir sind gegen eine Lex Francioni, denn eine solche Sonderregelung ist angesichts der angekündigten Sparmassnahmen schwer vermittelbar.» Dabei führte das Aufsichtsratsmitglied vor allem die möglichen Abfindungszahlungen im Falle einer vorzeitigen Vertragsbeendigung ins Feld.


Ex-Vorstandschef musste seinen Hut nehmen
Dem ehemaligen Vorstandschef Werner Seifert, der nach monatelangem Machtkampf mit Grossaktionären um die Unternehmensstrategie des Konzerns seinen Hut nehmen musste, war sein Ausscheiden Anfang Mai 2005 mit einer Abfindungszahlung von rund zehn Millionen Euro versüsst worden. Das vorzeitige Ausscheiden der Vorstände Mathias Hlubek sowie Matthias Ganz im März dieses Jahres hatte die Deutsche Börse insgesamt 16,6 Millionen Euro gekostet.

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