Devisen: Enttäuschende US-Daten treiben Euro deutlich über 1,21 US-Dollar

«Der letzte Auftrieb kam von den US-Daten», sagte Devisenhändlerin Tabea Noll von der Landesbank Rheinland-Pfalz. So hatten die US-Industrieunternehmen im September einen überraschend kräftigen Auftragsrückgang bei langlebigen Gütern verzeichnet. Die Bestellungen gingen nach Angaben des Handelsministeriums um 2,1 Prozent zurück. Ökonomen hatten im Schnitt nur einen etwa halb so starken Rückgang erwartet. Im August waren die Auftragseingänge noch um 3,8 Prozent gestiegen. Expertin Noll hob allerdings hervor, dass die Daten traditionell stark schwanken.


Die Zins-Schere wird offen bleiben
Spekulationen über raschere Leitzinserhöhungen in der Eurozone hätten dem Euro bereits am Vormittag Auftrieb gegeben, sagte Noll. Am Markt seien Aussagen von Bundesbank-Präsident Axel Weber als Signale für die Möglichkeit einer Leitzinserhöhung noch 2005 aufgefasst worden. Etwa die Hälfte der Marktteilnehmer erwarte nun eine Erhöhung bereits im laufenden Jahr. Noll hält dies aber für voreilig. Am zu Grunde liegenden Inflationsbild habe sich nichts geändert, so dass ein EZB-Zinsschritt erst 2006 erfolgen werde. Dies dürfte sich auch in der kommenden Woche zeigen, wenn die EZB den Leitzins erneut bei 2,00 Prozent belasse und die US-Notenbank wie allgemein erwartet ihren Leitzins zum zwölften Mal in Folge um 0,25 Punkte auf dann 4,00 Prozent erhöhe.


Andere wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6794 (0,6798) britische Pfund , 139,89 (139,67) japanische Yen und 1,5462 (1,5474) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 474,40 (473,20) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)

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