Drei Metallsammler mit nationalem Umweltpreis ausgezeichnet

Drei Metallsammler mit nationalem Umweltpreis ausgezeichnet
Preisübergabe des Prix-Metallrecycling an Familie Siegrist. (Foto: PPR/Aladin Klieber)

Thalwil – Für den nationalen Umweltpreis Prix-Metallrecycling gehen die beiden Recyclingorganisationen IGORA und Ferro Recycling jeden Sommer auf die Suche nach den ambitioniertesten Sammlern von Metallverpackungen. Dieses Jahr machten das Rennen die Technische Fachschule in Biel, Familie Siegrist aus Kaiseraugst und Ursula Baumgartner aus Zofingen AG.

Die drei neuen Sieger zeigen originelle und effiziente Ideen und Systeme im Sammeln von Wiederverwertbarem auf. Die Technische Fachschule sammelt neu nach einem Recyclingkonzept und konnte so die Abfallmenge um 50 Prozent reduzieren. Die Familie Siegrist aus Kaiseraugst hat sich auf das Sammeln von Aludosen am Basler Rheinufer und an Events spezialisiert, während bei Ursula Baumgartner das Sammeln von Aludosen ein alltägliches Hobby ist. Alle drei sind mit ihrem Handeln verdiente Gewinner des Umweltpreises und werden nebst Ruhm und Ehre mit je 1000 Franken belohnt.

Neues Recyclingkonzept für Fachschule
Noch vor zwei Jahren war Recycling an der Technischen Fachschule in Biel kein grosses Thema. Nun wird das selbst entwickelte Recyclingkonzept minutiös umgesetzt und seitdem ist die Abfallmenge um 50 Prozent kleiner. Metall ist dabei nur einer von zahlreichen Wertstoffen, die gesammelt werden. Zur Sensibilisierung der rund 220 Schüler dienen gut sichtbare Behälter auf allen Etagen und in den Pausenräumen. „Alleine für Aludosen haben wir vorerst 6 Kartonboxen platziert, die von unseren Besuchern und Lernenden immer häufiger benutzt werden“, erläutert Marcel von Arb vom Hausdienst. Er kann so pro Jahr annähernd 500 Kilo Aludosen zum Recyclingpartner Halter Rohstoffe AG in Biel bringen. Zudem sammelt Marcel von Arb nun auch die Nespresso Kaffeekapseln der Lehrkräfte. Die Technische Fachschule ist eine von drei Schulen des Berufsbildungszentrums BBZ in Biel. Sie bildet hauptsächlich Mikro- und Polymechanikpraktiker, Elektroniker, Mikrozeichner, Konstrukteure und Uhrenmacher aus. Auch der dabei anfallende Produktionsabfall aus Elektronik, Metall und für die Uhrenherstellung kommt nun neu ins Recyclingwerk. Mit der Entschädigung für das gesammelte Metall wird jeweils ein geselliger Teamabend organisiert.

Litteringbekämpfung am Basler Rheinufer
Den Siegrists aus Kaiseraugst ist das Littering am Basler Rheinufer ein Dorn im Auge. Seit drei Jahren ist die Familie jeweils an den Sommerwochenenden frühmorgens zwischen der Wettstein- und der Dreirosenbrücke zum Reinigen unterwegs. „Wir machen diese Arbeit aus Überzeugung und möchten damit auch unseren Kindern, der 14-jährigen Tochter Emilia und dem 12-jährigen Sohn Justin aufzeigen, wie sinnlos Littering ist“, erklärt Michael Siegrist. „Wir tun dies mit grosser Passion und Freude.“ Neben dem Rheinufer in Basel sorgt die Familie auch am Wohnort in Kaiseraugst, an Events wie der Grün 80, dem Festival im Fluss, der Basler Herbstmesse und an der Fasnacht für Ordnung. Die Aludosen und die Flaschen werden aus dem Müll separiert. Über die Sommermonate können die Siegrists so bis zu 600 Kilo Aludosen sammeln, die im Velokeller gepresst und zwischengelagert werden, bevor sie ins Recyclingwerk Waser in Möhlin kommen und anschliessend wiederverwertet werden. Das Entgelt, das sie für die Dosen erhält, investiert die Familie in die Ausbildung ihrer Kinder.

Umsichtige Frauenhände für ein sauberes Zofingen
Der 41-jährigen in Zofingen lebenden Ursula Baumgartner liegt viel an einer sauberen Umwelt. Nach einer Sendung inTele M1 über die Vorteile des Wiederverwertens von Aludosen hat sie sich vor sechs Jahren entschieden, selbst Hand anzulegen und aktiv Aludosen zu sammeln. „Ich hoffe damit einen Beitrag gegen das Littering zu leisten und kann auch meinen Töchtern ein umweltgerechtes Verhalten vermitteln“, so Ursula Baumgartner. Täglich macht sie nach Feierabend eine Tour durch Zofingens Altstadt und durch das Bahnhofareal und liest dabei die herumliegenden Dosen auf. Zudem holt sie die in einer benachbarten Pizzeria anfallenden Aludosen regelmässig ab. Durchschnittlich bringt sie jährlich 140 Kilo zusammen. Die Sammelware kann sie im Recyclingwerk Flückiger AG in Rothrist abgeben und erhält pro Kilo CHF 1.30 über das IGORA-Bonsystem ausbezahlt. Mit dem Zustupf gönnt sie sich und ihren beiden 14- und 12-jährigen Töchtern jeweils etwas Spezielles.

Beinahe drei Kilo gebrauchte Metallverpackungen wie Aludosen, Alutuben und Aluschalen sowie Konservendosen und andere Verpackungen aus Stahlblech werden von der Schweizer Bevölkerung pro Jahr und Einwohner gesammelt oder insgesamt rund 24’000 Tonnen. Metalle und Metallverpackungen sind permanente Rohstoffe und sollen nach Gebrauch immer gesammelt und wiederverwertet werden. So bleibt das Metall als vollwertiger Rohstoff im Materialkreislauf und steht für die Produktion neuer Produkte immer wieder zur Verfügung. (IGORA/mc/ps)

Metalle bleiben Metalle
Seit 1989 ist die IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling für das Sammeln und Recycling von leeren Verpackungen aus Aluminium verantwortlich. 2012 hat IGORA zusätzlich das Mandat der Geschäftsstelle von Ferro Recycling übernommen, die für das Sammeln und Recycling von Stahlblechverpackungen verantwortlich ist. Die Sammelquoten von Getränkedosen aus Aluminium liegen seit Jahren bei rund 90%, bei Stahlblechverpackungen liegen sie bei rund 86%.

IGORA

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