EADS-Co-Chef gibt klares Bekenntnis zum Standort Hamburg ab

Er wolle ein «ganz klares Bekenntnis zum Standort Hamburg» und ein «ganz klares Bekenntnis zur Balance» zwischen den französischen und den deutschen Standorten abgeben, sagte Enders. Hamburg sei weiterhin hinter Toulouse der zweitwichtigste Standort von Airbus. Allerdings könne die «hausgemachte» Krise beim Airbus nicht in den nächsten 14 Tagen gelöst werde. Man werde die Fehler nur über einen längeren Zeitraum wieder in den Griff bekommen, sagten Enders und Glos übereinstimmend. Man dürfe nichts überstürzen.


«Gutes und wichtiges Gespräch»
Nach Beusts Worten handelte es sich um ein «gutes und wichtiges Gespräch» für den Standort Hamburg und die dortigen Arbeitsplätze. Das Unternehmen und die Politik hätten eine grosse Verantwortung für Tausende von Arbeitsplätzen in De utschland, aber auch in Frankreich. Nun seien «betriebswirtschaftliche Entscheidungen» nötig. Und er habe keinen Zweifel, dass die bisherige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Airbus-Management auf der Basis der bisherigen Verträge fortgesetzt werden könne.


Langfristige Perspektive für den Standort Deutschland
Von Enders sei zugesichert worden, dass die politisch Verantwortlichen in den künftigen Entscheidungsprozess einbezogen würden. Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Toulouse werde fortgesetzt. Entscheidungen seien aber nicht über Nacht machbar, sagte auch Beust. Man brauche eine langfristige Perspektive für den Standort Deutschland und Hamburg.


im grossen Massstab auch aus Hamburger Steuermitteln gefördert
Der DGB in Hamburg mahnte feste vertragliche Vereinbarungen zwischen Unternehmen und Politik bei grossen Investitionsvorhaben an. «Wir fordern alle Politiker auf, bei künftigen Investitionen in Grossprojekte verbindliche langfristige Zusagen der Unternehmen vertraglich zu sichern und sich nicht auf gut klingende Absichtserklärungen zu verlassen», sagte Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB-Hamburg. Airbus werde seit vielen Jahren im grossen Massstab auch aus Hamburger Steuermitteln gefördert. Der CDU-Wirtschaftsrat in Hamburg forderte von Airbus, die Zusagen an die Region einzuhalten. «Die vielen Vorleistungen, die die Hansestadt gegenüber Airbus erbracht hat, dürfen nicht vergessen werden», sagte Andreas Mattner, Vorsitzender des Landesverb andes Hamburg. Die Region Hamburg zählt mit mehreren zehntausend Beschäftigten in der Luftfahrtindustrie zu den grössten Standorten der Branche weltweit. Rund 12 000 Mitarbeiter sind bei Airbus tätig. Dazu kommen Beschäftigte in Zulieferfirmen sowie bei Wartungsbetrieben. Das Airbus-Werk in Hamburg ist in einen europäischen Produktionsverbund integriert. So fertigen Arbeiter hier zum Beispiel Rumpfteile für die A380. Diese werden zur Endmontage nach Toulouse gebracht. Weiterhin werden in Hamburg die kleinen Airbus-Modelle A318, A319 und A321 mit Platz für rund 100 bis 200 Passagiere zusammengebaut und an Fluggesellschaften aus aller Welt übergeben. (awp/mc/gh)

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