EADS-Führung rückt eng zusammen

Dies sei die Botschaft von Konzernchef Louis Gallois bei einem internen Führungstreffen am Dienstag Abend gewesen, berichtet das «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe). Dies könnte sich jedoch ändern, wenn das Sanktionskomittee der französischen Börsenaufsicht AMF tatsächlich Strafen wegen Insiderhandels verhängen sollte. Neben EADS-Spitzenmanagern werden auch die Hauptaktionäre DaimlerChrysler und Lagardère nach früheren Berichten verdächtigt, illegal Millionen verdient zu haben. Sie sollen im heimlichen Wissen um Probleme beim Grossflugzeug Airbus A380 Ende 2005 und Anfang 2006 EADS-Aktien verkauft haben.


Mit Aktienoptionen Kasse gemacht
Erst am 14. Juni 2006 wurden die Probleme dem Markt bekannt. Die Aktie brach daraufhin um fast 27 Prozent ein. Lagardère und Daimler hatten noch vor dem grossen Einbruch je 7,5 Prozent EADS-Anteile abgestossen. Viele Top-Manager hatten mit Aktienoptionen Kasse gemacht, darunter der langjährige Airbus-Chef Noël Forgeard. Auch die betroffenen Personen würden «in den nächsten Tagen» benachrichtigt werden, hatte die AMF Anfang April mitgeteilt.


Kaufverhandlungen über britischen Satellitenhersteller
EADS ist einem Zeitungsbericht zufolge am Kauf des britischen Satellitenherstellers Surrey Satellite Technology (SSTL) interessiert und führt bereits Gespräche. Die geplante Übernahme sei Teil der Strategie, von Airbus unabhängige Aktivitäten stärker voranzutreiben, schreibt die französische Tageszeitung «Les Echos» (Donnerstagausgabe) ohne Quellenangabe. Die exklusiven Gespräche hätten vor zwei Monaten begonnen, nachdem Surrey University, die 85 Prozent an SSTL hält, Gespräche mit Thales Alenia Space und OHB Technology abgesagt habe. Die kanadische MDA sei ebenfalls interessiert, hiess es.


SSTL: Umsatz von 21 Millionen Pfund
Surrey Satellite Technology fuhr 2006 einen Umsatz von 21 Millionen Pfund ein und entwickelte den Satelliten GIOVE-A für die European Space Agency (ESA) als Teil des Galileo-Programms. Laut Zeitung würde der SSTL-Kauf EADS Astrium Zugang zu neuen Technologien und dem britischen Weltraum-Etat bringen. Zudem könnten Wettbewerber wie das Thales-Finmeccanica- Joint Venture Thales Alenia Space ausgestochen werden, die eine Präsenz in Grossbritannien aufbauen wollen. (awp/mc/ps)

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