EEAG Report zur wirtschaftlichen Entwicklung in Europa

Der EEAG Report 2010 widmet sich genau diesem Thema. Neben einer Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung in Europa zeigt er in vier Kapiteln Auswege aus der Krise.

Bedeutung der Finanzintermediäre sinkt
Die EEAG (European Economic Advisory Group) ist ein unabhängiger internationaler Sachverständigenrat mit acht führenden europäischen Ökonomen aus sieben Ländern. Prof. J.-E. Sturm, Leiter der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, ist stellvertretender Vorsitzender der EEAG. In der ersten der vier Analysen der Finanzkrise setzt sich die EEAG mit dem Vertrauensverlust in die Finanzmärkte und deren Akteuren auseinander. Das verlorene Vertrauen wird sich in einer geringeren Risikobereitschaft und einer sinkenden Nachfrage der Anleger nach komplexen Finanzprodukten zu Gunsten einfach verständlicher, weniger diversifizierter und mehr national ausgerichteter Anlagen widerspiegeln. Dies dürfte die Bedeutung der Finanzintermediäre schwächen.


Auswirkungen der hohen Staatsverschuldung auf die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen
Auch die Versicherungsbranche wird vom Vertrauensverlust in die Finanzmärkte getroffen werden. Es werden drei mögliche Mechanismen untersucht, die helfen, das verlorene Vertrauen wieder zurückzugewinnen: ein einfach verständliches Ratingsystem, ein vertrauensbasiertes Kompensationsschema und die Verbreitung von Finanzwissen zum Beispiel in Schulen. Fraglich ist, ob der Finanzsektor aufgrund des massiven Imageschadens wieder zu seiner alten Stärke zurückfinden wird. Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den Auswirkungen der hohen Staatsverschuldung wichtiger Länder auf die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen. Danach untersucht die EEAG die Auswirkungen der Finanzkrise auf die langfristige Stabilität der US-Wirtschaft in Bezug auf den Staatshaushalt und das aussenwirtschaftliche Gleichgewicht. Die Krise hat die bereits vorhandenen Probleme mit Blick auf diese Aspekte verschärft. Der letzte Bericht widmet sich den Auswirkungen der Krise auf den Euro-Raum. Der Euro schützte viele Mitgliedsstaaten vor ernsthaften Zahlungsbilanzschwierigkeiten. Allerdings erlebt auch der Euro Herausforderungen: In einigen Beitrittsländern lauern Zahlungsbilanzschwierigkeiten und die Entwicklung in Griechenland macht deutlich, dass eine stabile Wirtschaftspolitik notwendig ist, um von der Glaubwürdigkeitsprämie einer EU-Mitgliedschaft profitieren zu können.


Download des Reports: http://www.kof.ethz.ch/news/


(EEAG/mc/hfu)

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