EFG: Gewinn 2009 bricht um 60 Prozent ein

Dies teilte das im Private Banking und Asset Management tätige Institut am Mittwoch mit. Vor diesem Hintergrund kürzt EFG ihre Dividende auf 0,10 CHF pro Aktie, nach 0,25 CHF im Vorjahr.


Umsichtiges Risikomanagement
Die Bank habe sich auch im letzten Jahr mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert gesehen, die sich auf die Gesamtperformance niedergeschlagen hätten, kommentiert CEO Lonnie Howell das Geschäftsjahr in der Mitteilung. EFG habe aber erneut ein umsichtiges Risikomanagement betrieben und verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Effizienz des Geschäfts zu steigern. Aufgrund der aktuellen Entwicklung zeigt sich Howell aber für die Zukunft «zuversichtlich» und will weiterhin in Wachstum investieren.


Schwaches erstes Halbjahr
Nach einem schwachen ersten Halbjahr ist der Gruppe im zweiten Halbjahr wieder mehr Neugeld zugeflossen. Innert Jahresfrist buchte das Institut Nettoneugelder in der Höhe von 6,3 Mrd CHF nach 13,2 Mrd CHF im Vorjahr. Im ersten Semester flossen EFG hingegen lediglich 2,2 Mrd CHF an Neugeldern zu. Während Privatkunden der Bank Nettoneugelder (inklusive Kundenkredite) in der Höhe von 8,7 Mrd CHF anvertrauten, zogen Kunden Gelder aus dem Hedge Funds-Geschäft von 2,4 Mrd CHF ab, erklärt die Bankengruppe die Neugeldentwicklung.


Vermögensbasis deutlich erholt
Neben dem Neugeld leistete die Marktperformance einen positiven Beitrag über 4,6 Mrd CHF zum Anstieg der Kundenvermögen. Insgesamt hat sich die Vermögensbasis von EFG damit im Jahresverlauf deutlich erholt. Per Ende Jahr verwaltete die Bank Kundengelder (AuM) in der Höhe von 86,2 Mrd CHF. Das vergleicht sich mit einem Wert von 75,4 Mrd CHF per Ende 2008 respektive 80,4 Mrd CHF per Mitte 2009. Der Betriebsertrag sank um 9% auf 859,1 Mio CHF und der Geschäftsaufwand exklusive Amortisations- und Abschreibungskosten stieg um 3% auf 678,4 Mio CHF. Damit hat sich die Cost/Income Ratio auf 79% nach 65,4% im Vorjahr verschlechtert. Die Brutto-Gewinnmarge wird mit 1,07% der durchschnittlich verwalteten Kundengelder ausgewiesen. 2008 lag dieser Wert noch bei 1,06%.


Kostensenkungsprogramm
Vor diesem Hintergrund will die Bank weiter sparen. Bereits Anfang 2009 hat das Institut ein Kostensenkungsprogramm lanciert, das im 2009 auf pro forma-Basis Einsparungen von annähernd 40 Mio CHF generierte. Für 2010 stellt das Institut Einsparungen von über 50 Mio CHF in Aussicht. So wurden im vergangenen Jahr unprofitable Kundenberater entlassen und Standorte geschlossen. Insgesamt reduzierte sich die Anzahl der Berater bis Ende 2009 um netto 76 auf 650. Dabei sei der Abbau von Verlust bringenden Kundenberatern teilweise durch die Rekrutierung von 94 neuen Beratern kompensiert worden, schreibt EFG. Weiter gestärkt hat die Bank ihre Eigenkapitalausstattung. So weist das Institut eine Tier 1 Ratio von 13,7% nach 12,5% im Vorjahr aus.


Konsenserwartungen nur teilweise erfüllt
Mit dem heute präsentierten Zahlenset hat die Bank die Konsenserwartungen nur teilweise erfüllt. Dennoch beurteilt die Bank die Zukunftsaussichten positiv. Zwar sei das Umfeld weiterhin mit Ungewissheit behaftet, doch hätten sich die Geschäftsvolumen bei EFG kontinuierlich verbessert, heisst es in der Mitteilung. Die Bank geht daher davon aus, dass sich die Situation im Gleichschritt mit der Erholung der Weltwirtschaft weiter verbessern wird.


Investitionen in Wachstum
Gleichzeitig will die Gruppe weiterhin in Wachstum investieren. Der Fokus liege derzeit aber auf organischem Wachstum, nicht auf Akquisitionen. Aufgrund der Normalisierung des Geschäftsumfeldes bleibt EFG zudem zuversichtlich, dass das durchschnittliche historische Wachstum der verwalteten Vermögen in Höhe von 30 Mio CHF pro Jahr und Kundenberater wieder erreicht werden kann. (awp/mc/ps/06)

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