EIC Electricity: Erneut ein Angriff auf eine Beteiligungsgesellschaft


Oppositionelle Aktionäre haben bei EIC Electricity einen Antrag eingereicht: Sie fordern eine Nennwertrückzahlung und eine Erneuerung des Verwaltungsrats. Der Erfolg ist ihnen sicher.

Von Andreas Kälin und Daniel Zulauf

Am Dienstag, dem 5. November hat der innere Wert der Beteiligungsgesellschaft EIC Electricity 68 Franken pro Aktie betragen. Die Aktien notierten dagegen nur 52,5 Franken – womit sie einen Discount von 23 Prozent aufweisen: Ein Fall für Schnäppchenjäger.

Post von Trinsic und GygerGemäss Recherchen von Moneycab hat EIC Partners, der Investment Advisor von EIC Electricity, heute Mittwoch, den 6. November, tatsächlich Post erhalten. Zu den Absendern gehören die Investmentgesellschaft Trinsic, die schon bei der Beteiligungsgesellschaft Tuxedo Invest den Vermögensverwalter Swiss Life attackiert hat, sowie Franz Gyger, der immer wieder bei Spezial Situationen wie Canon (Schweiz) seine Hände im Spiel hatte und hat.

50 bis 60 Franken zurückzahlenIhr Antrag: Erstens eine Nennwertrückzahlung in etwa in der Höhe des aktuellen Börsenkurses von EIC Electricity, also von 50 bis maximal 60 Franken pro Aktie. Zweitens fordern sie eine Erneuerung des Verwaltungsrates. Anstelle der bisherigen Mitglieder werden Daniel Sauter von Trinsic, Franz Gyger sowie Erhard Lee, früherer Investment Manager von EIC vorgeschlagen.

Im Auftrag von GrossaktionärenDer Erfolg dürfte ihnen sicher sein: Sie bringen genügend Stimmkraft auf. Trinsic hat er kürzlich gemeldet, dass sie einen Kapitalanteil von über 5 Prozent an EIC Electricity halte. Zudem handeln die Oppositionellen im Auftrag vonGrossaktionären, die aussteigen wollen (gemäss Aktienführer Schweiz halten die Eidgenössische Finanzverwaltung 8,2 und die Basler Lebens-Versicherungsgesellschaft 6,7 Prozent an EIC).

Nennwertrückzahlung kein ProblemKein Problem stellt auch die Nennwertrückzahlung dar: EIC Electricity hat per Ende Juni einen Cash-Bestand von 30,4 Millionen Franken ausgewiesen. Dazu verfügt sie über leicht verwertbare Aktienbestände: Sie ist vorwiegend in grosse ausländische Energiegesellschaften investiert, zu einem kleinen Teil auch in schweizerische wie EG Laufenburg. Diese Bestände sollen veräussert werden. Was danach noch bei EIC Electricity verbleiben würde, sind drei Private-Equity-Engagements, die sehr rentabel sind.

EIC bald weg von der Börse?Mit dieser Vorgehensweise bekämen die aussteigewilligen Grossaktionäre eine Nennwertrückzahlung pro Aktie, die etwa dem aktuellen Börsenkurs entspricht. Die ihnen weiterhin verbleibenden Aktien an der nun redimensionierten EIC Electricity stellten dann noch ein «Zückerchen» dar. Was die Oppositionellen, wenn sie das Ruder übernehmen, mit dem Rest von EIC Electricity machen werden, ist noch ungewiss. Alle Optionen stehen offen, ein Rückzug von der Börse inbegriffen.

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