Elma: Neuerlicher Verlust – Dividende bleibt vorerst gestrichen

Die von den Banken auferlegten Bedingungen für die Kreditgewährung wurden jedoch nicht einhalten und die Aktionäre müssen daher bis auf weiteres auf eine Dividende verzichten.


Umsatzrückgang von knapp 10 Prozent
Elma musste im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang um 9,9% auf 112,5 Mio CHF hinnehmen. Akquisitions- und währungsbereinigt resultierte ein Minus von 17,2%. Der Bestellungseingang stieg hingegen um 0,2% auf 121,3 Mio CHF, während er währungs- und akquisitionsbereinigt um 9,2% zurückging. Der EBIT-Verlust verringerte sich auf 2,31 Mio CHF, nach einem Fehlbetrag von 5,63 Mio CHF im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein auf 3,61 (VJ 6,37) Mio CHF reduzierter Verlust.


VR-Präsident gibt ambitiöse Ziele vor
Die ersten drei Quartale 2009 sind nach den Worten des VR-Präsidenten Martin Wipfli «sehr schwach» ausgefallen, während das letzte Jahresviertel wieder schwarze Zahlen brachte. Dieser positive Trend habe sich im ersten Quartal 2010 deutlich verstärkt fortgesetzt. Im laufenden Jahr zielen die Anstrengungen darauf, sämtliche Ländergesellschaften in den Bereich Break Even zu führen. Wipfli zufolge sollte ein Schweizer Industrieunternehmen wie Elma in normalen Jahren in der Lage sein, eine EBIT-Marge von 8 bis 12% zu erwirtschaften. Aber auch in Krisenjahren wie 2009 sollte eine Marge von 4% möglich sein, betonte er. «Das sind meine Ziele als Aktionär, aber auch als Verwaltungsratpräsident», führte er aus.


Wipfli ist mit 21% der Aktien grösster Einzelaktionär von Elma. Er engagiere sich als industrieller Aktionär bei dem Unternehmen, betonte er. Er hege keinerlei Verkaufsabsichten für sein Aktienpaket und erteilte damit einer Fusion mit Mitbewerbern eine Absage.


Kreditbedingungen nicht erfüllt
Elma hat mit dem Jahresabschluss 2009 die von den Banken auferlegten Kreditbedingungen, die so genannten Financial Covenants, nicht eingehalten. Per Ende 2009 wies das Unternehmen bei einer Bilanzsumme von 78,1 Mio CHF eine Eigenkapitalquote von 37,4% aus. Das Zürcher Unternehmen wird sich nun in den nächsten Jahren auf die Stärkung seiner Bilanz fokussieren.


Eigenkapitalquote von 50 % angestrebt
Die Eigenkapitalquote sollte seiner Meinung nach bei mindestens 50% liegen, sagte Wipfli am Mittwoch vor den Medien. «Das ist eine der Hauptstossrichtungen in den nächsten Jahren». Bevor diese Marke erreicht wird, werden die Aktionäre auf eine Ausrichtung einer Dividende verzichten müssen. Ist die genannte Bilanzbedingung erfüllt, schwebt Wipfli eine jährliche Ausschüttungsquote im Bereich von 30 bis 40% vor.


«Elma muss jedoch nicht um seine Kredite kämpfen, wie dies in einigen Medien kolportiert wurde», betonte Wipfli. «Wir sind mit unseren Kreditgebern in einvernehmlichen Verhandlungen und sehr zuversichtlich, was deren Ausgang betrifft.» Bis dato kommen aber die bisherigen Kreditbedingungen lediglich bei einem Institut unverändert zur Anwendung. Mit den anderen Banken habe die Fortführung der Betriebskredite zumindest für 2010 vereinbart werden können.


Spürbare Ergebnisverbesserung erwartet
Für 2010 rechnet Elma mit einer «spürbaren» Ergebnisverbesserung. Das Unternehmen werde das strikte Kostenmanagement beibehalten und mit gezielten Massnahmen weitere Vorraussetzungen schaffen, um die Position in der Industrie auszubauen.


Aktien notieren deutlich fester
Die Elma-Papiere notieren mit deutlichen Aufschlägen, dies jedoch bei äusserst dünnen und daher wenig aussagekräftigen Volumen. Bis um 12.45 Uhr rücken Elma um 6,5% auf 450 CHF vor, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,12% höher steht.  (awp/mc/pg/01)

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