Emmi erzielt 2004 mehr Umsatz und Gewinn

Verwaltungsratspräsident Fritz Wyss, der das Luzerner Unternehmen zum grössten Schweizer Milchverarbeiter aufgebaut hatte, zeigte sich am Mittwoch vor den Medien sehr zufrieden. Er verwies namentlich auch auf den erfolgreichen Börsengang. Die Börse reagierte indes negativ auf die Emmi-Zahlen.


Life-Style-Produkte als Renner
In der Sparte Frisch- und Molkereiprodukte nahm der Umsatz um 4,9% auf 971 Mio CHF zu. Der Käseumsatz ging dagegen um 1% auf 889 Mio CHF zurück. Diesen Rückgang nahm Emmi nach eigenen Angaben durch die Beschränkung auf profitable Produkte in Kauf. Ein Renner war laut Emmi neben anderen Lifestyle-Produkten das neue Getränk Caffè Latte, das auch im Ausland gut ankam. Insgesamt stieg der Auslandsumsatz um 7% auf 445 Mio CHF. Franken. Emmi setzt damit fast jeden vierten Franken ausserhalb der Schweiz um.


Hohe Werbekosten
Das verstärkte Engagement im Ausland und die neuen Trendprodukten hatten aber auch ihren Preis. Allein für die Werbung wurden 13 Mio CHF mehr ausgegeben als im Vorjahr. Dazu kamen Kosten für Werksschliessungen in der Schweiz. Das Betriebsergebnis nach Abschreibungen (EBIT) ging so um 2,7% auf 48,2 Mio CHF zurück. Im laufenden Jahr will Emmi den Umsatz um 5% vergrössern. Motor für das Wachstum der nächsten Jahren soll das Ausland sein. Wegen des hohen Marktanteils gebe es in der Schweiz kein strategisches Wachstum mehr, sagte Emmi-Direktor Walter Huber.


Wachstum im Ausland
Im Ausland strebt Emmi mittelfristig ein Wachstum von 10% an. Das Luzerner Unternehmen will dabei von den sich öffnenden Märkten profitieren und mit Qualitätsprodukten mit Schweizer Kreuz auf die Gegenbewegung zur «Geiz-ist-Geil»-Welle setzen.


Aargauer Zentralmolkerei noch nicht reif
Emmi will deshalb weiterhin ausschliesslich mit Schweizer Milch produzieren, wie Huber bekräftigte. Zur Zukunft des Milchpreises, gegen dessen Senkung die Bauern jüngst demonstrierten, wollte er sich aber nicht äussern. Die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) sind die Hauptaktionäre von Emmi. Zur Frage, ob Emmi mit der Aargauer Zentralmolkerei (AZM) zusammengehen will, sagte Huber, dieses Projekt sei noch nicht entscheidungsreif. Es werde momentan geprüft, ob es dazu ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Konstrukt gebe. (awp/mc/as)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert