Enel mit Ergebnisrückgang im ersten Halbjahr

Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) sei um 12,1 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro gesunken, teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Rom mit. Trotz des Rückgangs übertraf Enel mit seiner Bilanz die Erwartungen der Börse, was sich in einem Kursplus von zuletzt 1,8 Prozent niederschlug.


Umsatz gesunken, Überschuss stabil
Der Umsatz sank um 1,1 Prozent auf 18,86 Milliarden Euro, während der Überschuss mit 1,98 Milliarden Euro stabil blieb. Neben den Abschreibungen wurde das Ergebnis von Enel durch den milden Winter geschmälert. Zudem war im Vorjahreszeitraum ein Sondererlös durch die Umstrukturierung der Beteiligung an dem Mobilfunkkonzern Wind entstanden. Für das laufende Jahr peilt Enel eine Gewinnsteigerung im Vergleich zu 2006 an. Im abgelaufenen Jahr hatte Enel 38,5 Milliarden Euro umgesetzt und 3,04 Milliarden Euro verdient.


Plus im Auslandsgeschäft
Kräftige Zuwächse verzeichnete Enel vor allem im Auslandsgeschäft, das lange eine untergeordnete Rolle spielte. Mit dem Einstieg beim spanischen Konkurrenten Endesa und dem Anteilserwerb am russischen Stromproduzenten OGK-5 haben die Italiener ihr Standbein ausserhalb des Heimatmarkts gestärkt. Die internationale Expansion sei damit abgeschlossen, sagte Vorstandschef Fulvio Conti. Endesa könnte bereits ab dem vierten Quartal in die Bilanz von Enel einfliessen. Der Schuldenstand lag Ende Juni bei 25,069 Milliarden Euro nach 11,690 Milliarden zu Ende Dezember.


Keine grössere Zukäufe
Von grösseren Akquisitionen will Enel vorerst Abstand nehmen. Daher sei die Gesellschaft auch nicht an einem Erwerb von Aktivitäten interessiert, von denen sich Suez wegen der Fusion mit Gaz de France trennen könnte, sagte Finanzvorstand Luigi Ferraris in einer Telefonkonferenz mit Analysten.


Höhere Dividende in Zukunft
Die Zukäufe sollen sich auch für die Aktionäre bezahlt machen: Möglicherweise werde es künftig eine höhere Dividende geben, sagte Conti. Es gebe Aufwärtspotenzial. Er sei daher weiter zuversichtlich, dass mindestens 0,49 Euro pro Aktie ausgeschüttet werden könnten. Die Zwischendividende beträgt 0,20 Euro.


Endesa Italien bis Jahresanfang veräussert
Einen Teil der Endesa-Aktivitäten soll an die E.ON AG weiter verkauft werden. Endesa Italien könnte bis zum Jahresende oder spätestens zum Jahresanfang veräussert werden, sagte Conti. (awp/mc/ar)

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