Ericsson kauft Nortels Mobilfunksparten für 1,13 Mrd Dollar

Zu der Vereinbarung gehörten unter anderem wichtige CDMA-Verträge mit nordamerikanischen Netzbetreibern wie Verizon Communications, Sprint Nextel, U.S. Cellular, Bell Canada und Leap. Zudem umfasse die Transaktion auch LTE-Vermögenswerte, bestimmte Patente und Lizenzen in den Bereichen CDMA und LTE. Der Erwerb unterliegt noch der Zustimmung von kanadischen und US-amerikanischen Behörden. Ende Juni hatte das Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens, Nokia Siemens Networks, den Bieterreigen mit einer Offerte in Höhe von 650 Millionen Dollar eröffnet. Es folgte Finanzinvestor und Gläubiger Matlin Patterson. Als Interessent war auch Research In Motion (RIM) gehandelt worden.


Ericsson will Handys nicht aufgeben
Nach der milliardenschweren Übernahme der Netzsparte von Nortel Networks tritt der Telekomausrüster Ericsson Befürchtungen entgegen, der schwedische Konzern könnte sich im Gegenzug bald schon von seinem Handy-Geschäft trennen. «Es gibt keine Diskussion über ein Ende der Partnerschaft», sagte Ericssons Finanzchef Hans Vestberg dem «Handelsblatt» vom Montag. Der designierte Vorstandsvorsitzende beteuerte, man wolle an dem Gemeinschaftsunternehmen mit Sony festhalten.


Stärkung des Kerngeschäfts
Am vergangenen Freitag hatte Ericsson 1,13 Milliarden Dollar für die Mobilfunksparte des insolventen kanadischen Ausrüsters Nortel geboten und damit den Konkurrenten Nokia Siemens Networks sowie den Finanzinvestor Matlin Patterson Global Advisors aus dem Bieterwettbewerb geworfen. Mit der geplanten Übernahme, der die Wettbewerbsbehörden noch zustimmen müssen, wollen sich die Schweden in ihrem eigentlichen Kerngeschäft, dem Bau von Mobilfunknetzen, massiv verstärken.


Sony-Ericsson glänzt derzeit nicht
Gleichzeitige Ausstiegspläne aus dem Geschäft mit Mobiltelefonen aber dementieren die Schweden hartnäckig – und das, obwohl das Joint Venture Sony-Ericsson alles andere als glänzend dasteht. Falls nötig, sagte Vestberg, sei man sogar bereit, dem verlustreichen Handy-Produzenten finanziell unter die Arme zu greifen. «Wenn das Unternehmen Geld von seinen Müttern braucht, wird es das von uns kriegen.» (awp/mc/ps/02)

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