Erste Prozessoren von Intels «Nehalem»-Familie verfügbar

Advanced Micro Devices (AMD) hatte erst vor wenigen Tagen seinen neuen Hochleistungsprozessor «Shanghai» auf den Markt gebracht. Die Nehalem-Prozessoren verfügen unter anderem über vier einzelne Rechenkerne und sind vor allem für leistungsfähige Desktop-Computer wie Spiele-PCs gedacht. Versionen des zuvor unter dem Namen «Core i7» bekannten Chips für den Einsatz in Servern sollen wie geplant im ersten Quartal 2009 verfügbar sein.


Umsatzprognose überraschend gekappt
Intel hatte erst vergangene Woche mit einer überraschend deutlich gekappten Umsatzprognose die Börsen geschockt und Befürchtungen vor einer globalen wirtschaftlichen Talfahrt geschürt. Die Nachfrage ist dem Chip-Hersteller zufolge in allen Regionen und Markt-Segmenten gesunken. Intel will zwar seine Investitionen für dieses Jahr noch um 100 Millionen auf 2,8 Milliarden Dollar senken, jedoch weiter auf Technologie-Führerschaft setzen. «Man erholt sich von einer Rezession mit Produkten von morgen, nicht mit denen von heute», sagte Intel- Manager Sean Maloney dem «Wall Street Journal».


AMD bleibt Intel auf den Fersen
Vor allem dürfte Intel mit der neuen Prozessor-Generation der Gefahr entgehen wollen, erneut Marktanteile an AMD zu verlieren. Dieser hatte erst vor wenigen Tagen seinen neuen Server-Chip «Shanghai» auf den Markt gebracht und zugleich eine stattliche Reihe von grossen Kunden präsentiert. Im harten Wettbewerb mit Intel hatte das Unternehmen die ursprünglich für kommendes Jahr geplante Auslieferung des Prozessors zuletzt beschleunigt und vorgezogen. Vor einigen Jahren war es AMD bereits einmal gelungen, mit einem zeitlichen Vorsprung im Servermarkt dem grossen Wettbewerber signifikant Marktanteile abzunehmen. Nach Schätzungen der Marktforscher von IDC dominiert Intel den Prozessor-Markt mit derzeit 81 Prozent Marktanteil.


Wichtige Entwicklung
Für Intel ist die neue «Nehalem»-Familie eine der wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Jahre. Herz der Prozessoren sind vier einzelne Kerne, die unabhängig voneinander Rechenaufgaben abarbeiten können. Der Chip verfügt darüber hinaus über Intels Technologie des sogenannten Hyper Threading. Damit wird mindestens die doppelte Anzahl an Kernen simuliert, als tatsächlich zur Verfügung stehen. Mit dieser Methode können die vier vorhandenen Prozessor-Kerne zunächst insgesamt acht Aufgaben gleichzeitig bearbeiten. (awp/mc/ps/28)

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