Etihad Airways will 2011 schwarze Zahlen schreiben

von Gérard Al-Fil
Etihad (arab. Vereinigung) wird laut ihrem CEO James Hogan im 2010 voraussichtlich 7,3 Mio. Passagiere befördern. Dies würden eine Million mehr als im Vorjahr.


Die Rechnung geht auf
Bis 2003 war das Emirat Abu Dhabi, auch Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), über die Gulf Air aus Bahrain mit der Welt vernetzt. Doch die Scheiche in Abu Dhabi, etwas düpiert vom Erfolg der nunmehr 25 Jahre alten Emirates Airline im benachbarten Dubai, befanden, dass es mit der Erdölpreis-Rally zur Jahrtausendwende Zeit für eine eigene Airline wurde. So hob Abu Dhabis Herrscherfamilie Al-Nahyan im Juli 2003 die Etihad Airways aus der Taufe.

 

CEO Hogan: erhalten keinen Kerosin-Discount
CEO Hogan, zuvor selbst Chef der kriselnden Gulf Air, sagte dem Magazin «Flightglobal bulletin» weiter, Etihad habe den Sitzladefaktor auf 77% im 2010 von 74%  im Vorjahr steigern können. «Besonders rentieren sich unsere Strecken nach Indien und China», sagt Hogan. Vorwürfe, die Etihad erhalte verbilligten Treibstoff von Abu Dhabi, wo 7 Prozent der Weltölreserven lagern, weist der Australier Hogan brüsk zurück. Neben den 57 bestehenden Maschinen sind 103 weitere fest bestellt.


Wachstum mit angezogener Handbremse
Weil Abu Dhabi 2009 den Formel-1 Grand Prix an Land ziehen konnte, der Anfang November 2010 zum zweiten Mal auf Yas Island stattfand, fiel der Blick der Weltöffentlichkeit auf «AD» und bescherte dem Carrier weiteren Auftrieb. Der Schweizer Chief Commercial Officer Peter Baumgartner, einst bei der alten Swissair auf der Gehaltsliste, ging mit dem Treueprogramm Etihad Guest en gros Partnerschaften ein. Etwa mit Edel-Brands wie Bugatti oder dem Luxushotel Emirates Palace in Abu Dhabi ein, aber auch mit der Konfisserie Sprüngli, um neue Passagiere zu an Bord zu locken und bestehende bei der Stange zu halten. Gutbetuchte fliegen seit Mai 2009 in einer neu ausgestatteten First Class, genannt Diamond Class.


Nur ein Manko im Emirat bremst das Wachstum. Abu Dhabi mangelt es (noch) an ausreichend Luxushotels und Einkaufzentren. Davon hat Dubai mehr als genug. So bleiben nicht alle Etihad-Passagiere in der Hauptstadt der VAE, sondern sie setzen sich nicht selten in das nächste Taxi nach Dubai, das nur eine knappe Autostunde entfernt liegt. Oder sie buchen gleich beim Dubaier Konkurrenten Emirates Airline.

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