EU-Ausblick: Deutliche Verluste – Nikkei verliert knapp 10 Prozent

An der Wall Street hatte es der Dow Jones Industrial zur Schlussglocke zwar deutlich ins Plus geschafft. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen allerdings um 260 Punkte unter seinem Niveau zum Schluss der europäischen Börsen am Vortag.


Vor allem Aktien von Automobilunternehmen stehen mit gesenkten Prognosen im Fokus. So blickt der französische Renault-Konzern skeptisch in die nahe Zukunft. Die Ziele für die operative Marge 2008 würden auf 2,5 bis 3,0 Prozent gesenkt, teilte das Unternehmen mit. Zugleich zeigten einige Schwellenländer Anzeichen eines langsameren Wachstums. Den Ausblick für 2009 will Renault im Februar vorlegen.


Der Wettbewerber PSA Peugeot Citroen reduzierte ebenfalls seine Marge für den operativen Gewinn in diesem Jahr. Statt 3,5 soll sie jetzt nur noch 1,3 Prozent betragen. Zudem plant der Autobauer «massive» Produktionskürzungen.


Auch der schwedische Autobauer Volvo schraubte seine Prognosen für den europäischen und nordamerikanischen LKW-Markt herunter. Zudem fielen im dritten Quartal sowohl der Umsatz als auch der operative Gewinn niedriger als erwartet aus. Im Laufe des Tages präsentiert ferner der Wettbewerber Scania seine Quartalszahlen.


Ausserhalb der Automobilbranche jedoch überraschte der französische Einzelhändler Carrefour positiv. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz deutlich. Die Erlöse kletterten um 7,0 Prozent auf 24,723 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei 2,9 Prozent, bereinigt um Wechselkursbewegungen bei 6,8 Prozent. Im Gesamtjahr rechnet Carrefour weiter mit einem Umsatzwachstum von 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen.


Insofern sollten auch die Aktien von Ahold beobachtet werden. Der niederländische Einzelhändler übertraf mit seinem Umsatzplus im dritten Quartal die Markterwartungen.


Der Luxusgüterhersteller PPR trotzte darüber hinaus im dritten Quartal der Finanzkrise und erhöhte den Umsatz. Allerdings hat das französische Unternehmen neben den laufenden Kostensparprogrammen weitere Anstrengungen angekündigt. Der Umsatz stieg wechselkursbereinigt um 1,8 Prozent auf 4,94 Milliarden Euro, teilte der Mutterkonzern des fränkischen Sportartikelherstellers PUMA mit. Den Ausblick für 2008 bestätigte das Unternehmen.


Der spanische Baukonzern ACS schliesslich steigerte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres den Überschuss dank einiger Verkäufe von Vermögenswerten kräftig. Der Nettogewinn kletterte um 35 Prozent auf 1,705 Milliarden Euro geklettert. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 1,67 Milliarden Euro gerechnet.


An der Börse in London könnten die Aktien des Versicherers Prudential in Bewegung geraten. Der Chef des Unternehmens sagte in einem Interview mit der «Financial Times», dass Prudential eventuell für mehr Sparten des angeschlagenen US-Versicherers American International Group (AIG) bieten werde als nur für den asiatischen Geschäftszweig. (awp/mc/gh/09)

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