EU-Ausblick: Etwas schwächer – Talfahrt vom Vortag vorerst gebremst

Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones sank seit dem europäischen Handelsschluss in Europa um 0,32 Prozent.


An der Börse in London dürften die Anleger vor allem die Aktien von Tesco im Blick haben. Europas zweitgrösster Einzelhändler lag mit dem Vorsteuerergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr über den Erwartungen der Analysten. Dank der Einführung billigerer Produkte, gesenkten Preisen und viel Werbung sei es trotz der Wirtschaftskrise gelungen, Vorsteuergewinn und Umsatz zweistellig zu steigern, meldete Tesco vor dem Börsenauftakt. Tesco, die grösste britische Supermarktkette mit wöchentlich 20 Million Kunden im Heimatmarkt, steigerte den Umsatz um 15,1 Prozent auf 59,4 Milliarden Pfund (66 Mrd Euro) und den Vorsteuergewinn aus fortgeführtem Geschäft um 10 Prozent auf 3,13 Milliarden Pfund.


Dann schauen die Investoren auch auf die Aktien des italienischen Energiekonzerns Enel. Das Unternehmen will Teile seines Geschäfts mit erneuerbaren Energien verkaufen. Nach Angaben des Enel-Chefs Fulvio Conti sollen 20 bis 30 Prozent am Konzernbereich Enel Greenpower abgetreten werden. Die Anteile dürften laut Conti einen Wert von mehr als 2,8 Milliarden Euro haben.


Wie bereits am Vortag stehen die Aktien vom Autokonzern Fiat ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses. Nach Informationen aus Kreisen sind die Italiener derzeit nicht an den Gesprächen über einen Verkauf des angeschlagenen Autobauers Opel beteiligt. Demnach würden derzeit vier Finanz-Investoren und zwei strategische Investoren mit dem Opel-Management verhandeln. Am Vortag hatte noch ein mögliches Interesse von Fiat an Opel für Schlagzeilen gesorgt.


Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis meldete am Morgen eine 90 Millionen US-Dollar schwere Investition in China. Das Unternehmen will bereits bestehende Fabriken in der Volksrepublik erweitern. Bei den Investitionen geht es den Angaben zufolge um die Produktion eines Insulin-Mittels zur Behandlung von Diabetes-Patienten in China.


Schliesslich hat der neue Chef des britischen Bergbaukonzern Rio Tinto, Jan du Plessis, in einem Gespräch mit der «Financial Times» Hinweise auf die künftige Strategie des Unternehmens gegeben. Demnach halte Rio Tinto weiter an dem milliardenschweren Schulterschluss mit dem chinesischen Mitbewerber Chinalco fest. Wenn du Plessis die Nachfolge vom scheidenden Konzernchef Paul Skinner antritt, werde die Massnahme Vorrang haben. Zuletzt hatte Skinner gesagt: «Wir ziehen unseren 19,5 Milliarden Dollar-Deal mit Chinalco durch.» (awp/mc/ps/08)

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