EU-Ausblick: Fester – US-Börsen und Asien in Hausselaune

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.354 Punkten. Das sind 0,75 Prozent mehr als am Vortag, als der Index 2,30 Prozent auf 4.321,74 Punkte zugelegt hatte. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 in London 0,44 Prozent höher bei 6.334 Zählern.


Deutliche Kursgewinne an der Wall Street wegen neuer Zinssenkungshoffnungen nach einer Rede von Fed-Vize Donald Kohn sorgten für eine Aufhellung der Stimmung an den weltweiten Aktienmärkten. So verwiesen Händler auch auf die sehr gute Vorgabe als Katalysator für weitere Kursgewinne: In Asien stand der zuletzt sehr schwankungsfreudige Hang Seng Index mit 4,31 Prozent im Plus und der Tokioter Nikkei 225 schloss 2,38 Prozent höher. Der Dow Jones hatte nach Handelsende noch weitere 113 Punkte zugelegt und wie auch die anderen US-Indizes sehr fest geschlossen. Hinzu komme in Europa die Fantasie auf weitere Zukäufe durch Investoren aus China.


Fortis rücken im europäischen Finanzsektor mit in den Fokus. Der chinesische Versicherer Ping An hat sich für 1,81 Milliarden Euro 4,18 Prozent am belgisch-niederländischen Finanzkonzern gesichert. Damit ist Ping nun der grösste Einzelaktionär von Fortis. Mit dem Einstieg habe Ping das Recht, einen Vertreter in das Fortis-Aufsichtsgremium zu schicken, hiess es. Den aktuellen Vereinbarungen zufolge könne Ping den Anteil auf knapp fünf Prozent erhöhen und ihn mit Zustimmung der Fortis-Führung auch darüber hinaus ausbauen. Ping habe jedoch nicht vor, die Mehrheit an Fortis zu erwerben.


Auch andere Versicherer dürften laut Händlern von Übernahmefantasie profitieren. Der chinesische Staatsfonds China Investment Corp (CIC) will im grösseren Stil in Übersee zukaufen. Dabei stünden Versicherer im Visier. Händlern zufolge dürfte das für Fantasie beispielsweise bei ING und AXA als mögliche Ziele sorgen.


Saint-Gobain könnten von Spekulationen um die Pläne von Wendel profitieren. Der Investor hat seinen Anteil an dem Baustoffhersteller von 16,56 auf 17,87 Prozent erhöht. Damit bestätigte sich ein vorhergehender Bericht der Zeitung «La Tribune», der bereits am Vortag für kräftige Kursgewinne bei Saint-Gobain-Aktien gesorgt hatte. Der Schritt gibt Wendel die Möglichkeit «Einfluss auf die Strategie» von Saint-Gobain zu nehmen, sagte ein Sprecher von Wendel der französischen Nachrichtenagentur AFP.


In Zürich dürfte sich die Erholung der Bankenwerte fortsetzen. UBS , Credit Suisse und Julius Bär waren am Vortag bereits favorisiert worden. (awp/mc/gh)

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