EU-Ausblick: Freundlich – Vorgaben stützen – BNP Paribas im Blick

Insbesondere die Wall Street hatte die Befürwortung durch US-Notenbankchef Ben Bernanke für ein weiteres Konjunkturprogramm freudig aufgenommen und sehr fest geschlossen. Der Future auf den Dow Jones Industrial stand am Morgen um 334 Punkte oder 3,73 Prozent über seinem Niveau zum Schluss der europäischen Börsen am Montag. Auch der Nikkei-225-Index zeigte sich freundlich und ging sehr fest aus dem Handel. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda, am Nachmittag kommt dann aber die US-Berichtssaison wieder stärker in Schwung.


Bankentitel rücken einmal mehr im Zuge der Finanzkrise in den Fokus. So wird sich die französische Grossbank BNP Paribas mit 2,55 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds der französischen Regierung bedienen. Am Vorabend hatte die Regierung erklärt, sie werde den französischen Finanzhäusern mit bis zu 10,5 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Neben BNP sollen auch Credit Agricole und Societe Generale sowie die Sparkassen ihr Eigenkapital stärken.


An der Börse in London sollten ferner die Papiere von Prudential beobachtet werden. Der Versicherer hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzsprung von 15 Prozent erwirtschaftet. Am Vortag waren die Titel bereits mit einem Aufschlag von über 22 Prozent aus dem Handel gegangen. Börsianer verwiesen auf einem Medienbericht vom Wochenende, wonach der Versicherer derzeit mit Investoren aus Übersee über ein Gebot für die asiatische Sparte der American International Group (AIG) verhandelt. Analyst Raghu Hariharan von Fox-Pitt, Kelton zufolge könnte ein erfolgreiches Gebot Zweifel über die Kapitalstärke von Prudential zerstreuen, dass die Aktien jüngst belastet habe. Prudential sucht nun nach frischem Kapital, um den rund 15 Milliarden Dollar schweren Deal zu finanzieren.


In Paris dürften die Titel von Valeo für Gesprächsstoff sorgen. Der Autozulieferer hat im abgelaufenen Quartal einen Umsatz- und Margenrückgang hinnehmen müssen. Das belgische Telekom-Unternehmen Mobistar legt im Laufe des Tages seine Zahlen für Juli bis September vor.


An der Börse in Oslo sollten die Aktien von Norsk Hydro beobachtet werden. Der norwegische Aluminiumproduzent ist im dritten Quartal mit seinen operativen Erlösen und mit dem bereinigten Reingewinn hinter den Prognosen zurückgeblieben. Dem Unternehmen zufolge hat die sich verschärfende Kreditkrise auf die Aluminiumpreise gedrückt. Vor diesem Hintergrund sei auch der Ausblick von Unsicherheit geprägt.


Aktien Schweizer Pharmaunternehmen rücken mit Zahlen und Nachrichten in den Blick. Roche etwa hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres von der Nachfrage nach seinen Krebsmedikamenten profitiert und den Konzernumsatz deutlich gesteigert. Ohne die Pandemieverkäufe des Grippemittels Tamiflu stieg der Konzernumsatz in lokalen Währungen um zehn Prozent auf 33,2 Milliarden Franken gestiegen. Befragte Analysten hatten jedoch im Schnitt mit einem Wachstum auf 33,43 Milliarden Franken gerechnet. Ferner bekräftigte Roche seine Milliardenofferte für die Biotech-Tochter Genentech.


Novartis hingegen ist weiter auf Einkaufstour und stärkt sein Geschäft mit Atemwegsprodukten durch den Zukauf des Geschäfts für Lungenmedikamente von Nektar Therapeutics . Novartis und die in San Carlos im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien ansässige Nektar Therapeutics einigten sich auf den Verkauf der Sparte für 115 Millionen US-Dollar in bar. (awp/mc/pg/13)

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