EU-Ausblick: Freundlicher Auftakt erwartet

Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial stand am Morgen 36 Punkte über seinem Niveau, das er zum europäischen Börsenschluss am Dienstag hatte. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,43 Prozent höheren Start des europäischen Leitindex erwarten. Am Vortag hatte der europäische Leitindex mit minus 2,56 Prozent auf 3.279,75 Punkte geschlossen. In London rechnet IG Index mit einem um 0,34 Prozent höheren Start des FTSE 100 bei 5.339 Punkten, der am Dienstag mit minus 2,38 Prozent auf 5.320,80 Punkte aus dem Handel gegangen war.


Die wieder leicht gestiegenen Ölpreise könnten die Kauflaune der Investoren indes etwas bremsen: Sie legten infolge eines wieder schwächeren US-Dollar zu. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) 115,11 Dollar und damit 58 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag.


In den USA hatten vor allem Finanztitel und Einzelhandelswerte teils herbe Kursverluste erlitten. Diese könnten sich nun in den entsprechenden europäischen Sektoren widerspiegeln. Lehman Brothers waren um mehr als 13 Prozent eingebrochen. Angesichts neuer drohender Milliardenverluste stellt die US-Investmentbank Medienberichten zufolge Konzernteile zum Verkauf. Die Krise am US-Immobilienmarkt hatte auch die Baumarktkette Home Depot im zweiten Quartal schwer belastet. Die Aktie war um knapp vier Prozent gefallen.


Der Telekomausrüster Ericsson und STMicroelectronics wollen bei der Entwicklung neuer Mobilfunk-Chips zusammenarbeiten. Geplant sei, den Ericsson-Bereich «Mobile Plattformen» mit der STMicro-Tochter ST-NXP zu bündeln, teilte Ericsson am Mittwoch in Stockholm mit. Die fusionierten Geschäftsbereiche kommen mit knapp 8.000 Mitarbeitern auf einen Jahresumsatz von 3,6 Milliarden US-Dollar.


Die Telekom Austria legte Zahlen vor und hat im ersten Halbjahr ein Minus beim Betriebsergebnis von 4,9 Prozent auf 389,9 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der Umsatz hingegen legte um 7,7 Prozent auf 2,536 Milliarden Euro zu. Analysten hatten das Plus beim Umsatz erwartet, waren aber von einem leicht positiven Betriebsergebnis ausgegangen.


Auch Analystenkommentare könnten die Kurse bewegen. JP Morgan senkte SKF von «Neutral» auf «Underweight» und Sainsbury von «Overweight» auf «Neutral». UBS hob Tullow Oil «Neutral» auf «Buy» und das Kursziel von 950 auf 1.050 Pence. ING senkte Ciba von «Hold’auf «Sell», die Citigroup senkte das Ciba-Kursziel von 30 auf 25 Franken. Der Schweizer Spezialitäten-Chemiekonzern hatte tags zuvor nach Vorlage einer enttäuschenden Halbjahresbilanz mitgeteilt, eine Neuausrichtung zu erwägen.


In London und Zürich dürften die Aktien von Michael Page und Adecco erneut im Fokus stehen: Der britische Fachkräftevermittler sträubt sich weiterhin gegen die geplante Übernahme durch Adecco. Der bisher gebotene Preis von 400 britischen Pence je Aktie oder insgesamt knapp 2,7 Milliarden Schweizer Franken ist laut Michael-Page-Chef Steve Ingham zu niedrig. (awp/mc/ps/08)

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