EU-Ausblick: Kaum verändert – Finanztitel mit Zahlen im Blick

Dieser hatte am Montag 0,14 Prozent auf 3.872,15 Punkte abgegeben.


Die Vorgabe aus den USA gebe erneut keinen starken Impuls, sagten Händler. Die US-Börsen hatten zwar etwas schwächer geschlossen, der Future auf den Dow Jones Industrial liegt am Morgen aber im Vergleich zum Handelsschluss in Europa 25 Punkte höher. Die Börsen in Japan bleiben erneut feiertagsbedingt geschlossen. Der Hang Seng Index tendierte am Morgen kaum verändert. In Europa dürfte eine Flut von Quartalszahlen die Anleger beschäftigen. Dabei dürfte sich der Blick vor allem auf die Bücher der Finanztitel richten. «Das ist ein guter Indikator für die Lage an den Finanzmärkten», sagte ein Händler. In London dürfte zudem die Sitzung der Bank of England Beachtung finden, eine Änderung des Leitzinses wird nicht erwartet.


Bei den Schweizer Finanzwerten hat die Krise erneut Spuren in den Bilanzen hinterlassen. Die Schweizer Grossbank UBS ist im ersten Quartal wegen der Finanzmarktkrise wie erwartet tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust ist mit 11,53 Milliarden Schweizer Franken etwas geringer ausgefallen als von den von der Schweizer dpa-AFX-Partneragentur AWP befragten Experten erwartet.


Daneben legten auch grosse Versicherer ihre Berichte für das erste Quartal vor. Der Gewinn der Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft (Swiss Re) ist mit 53 Prozent auf 624 Millionen Franken stärker gesunken als erwartet. Das Ergebnis des Versicherers wurde vor allem durch Abschreibungen belastet. Das Geschäft von Swiss Life Holding ist unterdessen im Heimatmarkt geschrumpft, während er Versicherer im Ausland zulegen konnte. Insgesamt sind die Bruttoprämien des Schweizer Versicherers im ersten Quartal im fortgeführten Geschäft etwas gesunken. In Deutschland hatte die Swiss Life im März die Übernahme des Finanzdienstleisters AWD abgeschlossen.


In London legte Lloyds TSB Group unterdessen einen optimistischen Zwischenbericht vor. Die britische Bank sieht sich trotz der Belastungen infolge der Finanzmarktkrise auf dem Weg zu einer guten Entwicklung im ersten Halbjahr. Der Vorsteuergewinn im operativen Geschäft sei im ersten Quartal zweistellig gestiegen, teilte das Institut mit.


An der Londoner Börse könnten zudem die schwer gewichtete Minenwerte erneut von Übernahmefantasien bewegt werden. BHP Billiton-Chef Marius Kloppers wird einem Bericht der «Financial Times» zufolge bei der Übernahmeschlacht um Rio Tinto erneut in die Offensive gehen. Kloppers werde bei einem Analystentreffen die Gelegenheit nutzen, um zu betonen, dass BHP Billiton in den kommenden mindestens genauso schnell wachsen kann wie sein kleinerer Konkurrent. Rio Tinto hatte seine Wachstumsaussichten betont, um die Ablehnung des Angebots von Billiton zu begründen. Xstrata legte unterdessen nach Meinung von Börsianern solide Produktionszahlen für das erste Quartal vor.


In Paris hat der Versorger Veolia Environnement unterstützt von steigenden Energiepreisen, Wasserverträgen und Übernahmen seine Umsätze im abgelaufenen Quartal um 16,6 Prozent steigern können. Auch der an EADS beteiligte französische Verlagskonzern Lagardere legt seinen Bericht vor.


In Zürich stehen neben den Banken ausserdem Holcim nach Zahlen im Blick. Der Zementhersteller hat im ersten Quartal 2008 die Rekordfahrt etwas verlangsamt fortgesetzt. Der starke Schweizer Franken und hohe Energiekosten belasteten das Ergebnis. Die Zahlen des Personaldienstleisters Adecco haben die Schätzungen der Analysten für das erste Quartal 2008 unterdessen leicht übertroffen. (awp/mc/pg)

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