EU-Ausblick: Knapp behauptet – UBS-Aussagen belasten

FinSpreads erwartet den FTSE 100 in London bei 6.446 Zählern, nachdem der «Footsie» am Freitag 0,30 Prozent auf 6.466,80 Punkte verloren hatte.


Die Aussagen der UBS vom Morgen stehen laut Händlern im Fokus und drücken etwas auf die Stimmung im europäischen Handel. Der krisenbedingte Verlust der Schweizer Grossbank im abgelaufenen Quartal könnte einige Anleger zu Gewinnmitnahmen animieren, sagte ein Händler. Die Vorgabe gebe unterdessen keinen klaren Impuls – der Dow Jones Industrial war nach Handelsende in Europa noch um 8 Punkte vorgerückt, schloss jedoch leicht im Minus. Der Nikkei-225-Index schloss am Morgen gut behauptet.


Bankenwerte rücken erneut in den Fokus. In Zürich äusserten sich am Morgen die UBS und Credit Suisse zum abgelaufenen Quartal. Die Schweizer Grossbank UBS wird wegen ausserordentlicher Abschreibungen im Zusammenhang mit der US-Subprime-Krise im dritten Quartal einen Verlust im hohen dreistelligen Millionenbereich ausweisen. Der Verlust vor Steuern erwartet das Kreditinstitut bei 600 bis 800 Millionen Schweizer Franken.


Credit Suisse rechnet unterdessen trotz der Krise an den Finanzmärkten im laufenden Quartal mit einem Gewinn. Es gibt der Bank zufolge keine Anzeichen dafür, dass das Quartalsergebnis aus der laufenden Geschäftstätigkeit nach Steuern ausserhalb einer Bandbreite von plus oder minus 20 Prozent von 1,3 Milliarden Franken liege. Das Ergebnis der Sparten Investmentbanking und Vermögensverwaltung würde aber, ähnlich wie in der gesamten Branche, von den jüngsten Marktturbulenzen beeinträchtigt.


Northern Rock bleiben in London im Fokus. Zwei US-amerikanische Hedgefonds wollen einem Pressebericht zufolge für die angeschlagene britische Hypothekenbank bieten. JC Flowers und Cerberus hätten in der Vorwoche John Kingman vom britischen Finanzministerium getroffen, um ihre jeweiligen Vorschläge für eine Übernahme der Briten vorzulegen, berichtete die Zeitung «The Sunday Telegraph». Sie wollten als Eigner von Anleihen der Hypothekenbank sicherstellen, dass Northern Rock nicht zu billig verkauft werde.


In der Schweiz könnten auch Oerlikon von einem Pressebericht bewegt werden. Der Konzern will laut «WirtschaftsWoche» sein boomendes Solargeschäft auch durch Expansionen in Asien beschleunigen. Oerlikon wolle nicht nur die Fertigungskapazitäten seiner Solarsparte in Europa bis Ende nächsten Jahres verdoppeln, sondern plane auch neue Produktionskapazitäten in Asien, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus Unternehmenskreisen. Konzern-Chef Uwe Krüger habe zudem Gerüchte dementiert, den Maschinenbauer Sulzer übernehmen zu wollen. (awp/mc/ab)

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