EU-Ausblick: Knapp behauptet – Vorgaben gemischt
Dies nachdem der britische Index am Dienstag um 0,24 Prozent auf 4.671,37 Zähler nachgegeben hatte. Der Dow Jones hatte am Vortag nach positiven Immobiliendaten weiter zugelegt und wie schon zu Wochenbeginn erneut auf einem Jahreshoch geschlossen. Der Future auf den Dow Jones gewann seit dem europäischen Börsenschluss 0,12 Prozent. Der Tokioter Leitindex Nikkei-225-Index schloss indes schwach. Am Nachmittag sollten vor allem die ADP-Beschäftigungsdaten neue Impulse geben, die als Indikator für den Arbeitsmarktbericht am Freitag gelten. Daneben stehen Auftragseingänge der US-Industrie und der ISM-Index auf dem Plan.
Aktien von AXA stehen mit Zahlen im Fokus. Europas zweitgrösster Versicherer kehrte nach hohen Verlusten Ende 2008 wieder in die Gewinnzone zurück. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Überschuss zwar deutlich, Experten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Der Allianz-Konkurrent sieht sich zudem weiter gut gerüstet, um durch die Krise zu kommen. AXA-Chef Henri de Castries betonte zudem, dass der französische Versicherer im laufenden Jahr ohne Kapitalerhöhung auskommen werde. Ein Händler lobte die Zahlen.
Positiv könnten die Papiere von Societe Generale auf die Vorlage des Geschäftsberichts reagieren. Die französische Grossbank kehrte im zweiten Quartal trotz der weiter hohen Belastungen infolge der Finanzkrise wie angekündigt in die schwarzen Zahlen zurück. Der Gewinn fiel dabei höher aus als von Experten erwartet. Societe Generale hatte bereits Anfang Juli mitgeteilt, dass sie nach den roten Zahlen zum Auftaktquartal wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren werde.
Der dänische Brauereikonzern Carlsberg konnte mit seiner operativen Gewinnentwicklung im zweiten Quartal die Markterwartungen übertreffen und hielt an seinen Zielen für den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Gesamtjahr fest. Die Prognose für den Umsatz wurde indes etwas nach unten revidiert. In London musste Lloyds Banking Group dagegen für das erste Halbjahr einen deutlichen Verlust hinnehmen. Grund dafür waren vor allem massiv gestiegene Forderungsausfälle bei den vom Konkurrenten HBOS übernommenen Geschäftsfeldern. Für das zweite Halbjahr rechnet Lloyds hier allerdings mit einer Aufhellung der Lage. Der Lebensversicherer Standard Life erlitt im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang um mehr als ein Drittel und sprach von weiter schwierig Geschäftsbedingungen.
An der Börse in Zürich drohen Swiss-Re-Titeln Kursverluste. Der weltweit zweitgrösste Rückversicherer stürzte wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf Kapitalanlagen und Finanzinstrumente überraschend wieder in die roten Zahlen. Aktien der UBS stehen mit einem Pressebericht im Blick. Die Grossbank wolle den Ex-Merill-Manager Bob McCann für ihr Amerika-Geschäft gewinnen und der Streit mit den US-Steuerbehörden habe das Werben um McCann beschleunigt, schreibt die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise. Der Pharmakonzern Novartis begann mit Blick auf die erwartete grosse Nachfrage in der Grippesaison 2009/2010 früher als geplant mit der Auslieferung des Grippeimpfstoffs Fluvirin in die USA. (awp/mc/ps/07)