EU-Ausblick: Leichte Erholung – US-Arbeitsmarktbericht im Fokus

Die Vorgaben waren mit deutlichen Verlusten an Wall Street und einem neuen Drei-Jahres-Tief im Nikkei-225 allerdings schwach.

Neben den Arbeitsmarktdaten wartet der Markt mit Spannung auf die Abstimmung des US-Repräsentantenhauses zum Rettungspaket, nachdem der Senat bereits zugestimmt hatte. Die Mehrheit ist nicht gesichert. Die demokratische Sprecherin in der Parlamentskammer, Nancy Pelosi, warnte vor einer übereilten Abstimmung am Freitag, die erneut in einem Debakel enden könnte. Im Hinblick auf den Arbeitsmarktbericht hatten die als Indikator geltenden ADP-Daten am Mittwoch eine sinkende Beschäftigung im Privatsektor angezeigt, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zudem gestiegen. Im weiteren Verlauf wird auch der ISM-Einkaufsmanagerindex Impulse geben.


Unter den Einzelwerten gilt das Augenmerk den von der Finanzkrise besonders belasteten Banken- und Versicherungstiteln, die sich zuletzt mehrheitlich deutlich erholen konnten. Aktien der Credit Suisse könnte ein positiver Analystenkommentar für weiteren Auftrieb sorgen. So hob Goldman Sachs die Einstufung für die Grossbank von «Neutral» auf «Buy» und erhöhte das Kursziel von 58 auf 70 Franken. Am Vortag hatten die Papiere bei 52,85 Franken geschlossen.


Einem Agenturbericht zufolge hat sich die japanische Bank Norinchukin unterdessen an Credit Agricole beteiligt. Die Investition belaufe sich auf 30 Milliarden Yen (285 Millionen US-Dollar), meldete Kyodo. Geplant sei eine Zusammenarbeit im Bereich Vermögensverwaltung.


In Zürich sollten Roche-Aktien im Auge behalten werden. Das Pharmaunternehmen Merck Serono und die Roche-Tochter Genentech haben einen schweren Nebenwirkungsfall beim Medikament Raptiva (Efalizumab) gemeldet. Bei einem 70-jährigen Patienten sei progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) aufgetreten, teilten die Unternehmen mit. Der Patient habe Raptiva über mehr als vier Jahre zur Behandlung einer chronischen Plaque-Psoriasis erhalten hatte. PML sei eine seltene fortschreitende Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems, die üblicherweise zum Tod oder zu schwerer Behinderung führt.


Daneben dürften weitere Analystenkommentare für Kursbewegung sorgen. Die Experten der Credit Suisse haben den Minensektor von «Overweight» auf «Market-Weight» abgestuft. Die Citigroup senkte Imperial Tobacco von «Buy» auf «Hold». JPMorgan hob indes Marks & Spencer von «Underweight» auf «Neutral». (awp/mc/gh/10)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert