EU-Ausblick: Leichter – Negative Vorgaben und Ölpreis belasten

Am Freitag hatte der EuroSTOXX 50 1,52 Prozent auf minus 1,52 Prozent auf 3.316,61 Zähler verloren. In London rechnet IG Index mit einem leicht schwächeren Start des FTSE 100, der mit 1,06 Prozent auf 5.354,70 Punkten in das Wochenende gegangen war. In den USA hatte am Freitag vor allem der wieder gestiegene Ölpreis die Börsen belastet. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen rund 30 Punkte unter seinem Niveau, das er zum europäischen Börsenschluss am Freitag hatte. In Japan schloss der Nikkei-225-Index schwach.


Bevor am Nachmittag neue US-Konjunkturdaten wie der Auftragseingang der Industrie für neue Impuls sorgen dürften, stehen in Europa zunächst einige Unternehmen mit Quartalszahlen im Blick der Anleger. Das Finanzunternehmen Fortis meldete einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal. Wegen erneuter Abschreibungen infolge der Finanzkrise ging der Gewinn fast um die Hälfte zurück. In London dürfte laut «Sunday Times» die Royal Bank of Scotland (RBS) am Freitag den grössten Verlust melden, den je eine britische Bank erlitten hat. Wegen der Finanzkrise dürfte der Vorsteuerverlust in den vergangenen sechs Monaten rund eine Milliarde Pfund betragen, hiess es in der Zeitung ohne Angabe von Quellen.


In Paris legte der französische Industriegase-Hersteller Air Liquide Zahlen vor. Er steigerte im ersten Halbjahr sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich und bekräftigte seine Jahresprognosen. Neues gab es auch vom weltweit grössten Stahlkonzern ArcelorMittal. Dieser muss sich mit einer Minderheitsbeteiligung am Stahlkocher China Oriental zufrieden geben. Es sehe danach aus, als ob sein Unternehmen nur eine Beteiligung von weniger als 30 Prozent erreichen werde, sagte ArcelorMittal-Chef Lakshmi Mittal der «Financial Times» (Montagausgabe). Die chinesische Regierung könne sich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ein ausländischer Stahlhersteller einen führenden chinesischen Branchenvertreter kontrolliere.


Die niederländische Verlagsgruppe Telegraaf Media Groep (TMG) ist als Grossaktionär beim Medienunternehmen ProSiebenSat.1 eingestiegen. TMG übernahm von den Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Permira 12 Prozent an ProSiebenSat.1. Eine 2007 vereinbarte Option sei am Freitag von KKR und Permira ausgeübt worden. KKR und Permira bleiben über ihre Levana-Holding mit 76 Prozent der Stimmrechte aber weiter grösster Anteilseigner bei ProSiebenSat.1.


Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML hofft auf einen Aufschwung im kommenden Jahr. «Es gibt verschiedene Indizien, die eine Erholung des Marktes innerhalb von 9 bis 18 Monaten wahrscheinlich machen», sagten Vorstand Klaus Fuchs und Marketingchef Antonio Mesquida Küsters der «Financial Times Deutschland» (FTD/Montagausgabe). In den nächsten Monaten erwartet Fuchs, dass die Chiphersteller Investitionen in neue Maschinen wegen der abflauenden Konjunktur verschieben.


In London werden HSBC Holdings und Bradford & Bingley mit Halbjahreszahlen erwartet. Die Sage Group berichtete unterdessen, dass die Neunmonatszahlen den Erwartungen des Managements entsprächen und daher auch die Gesamtjahreszahlen wie prognostiziert ausfallen dürften. Gesamtwirtschaftlich äusserte sich der Vorstandschef des Herstellers von Unternehmenssoftware, Paul Walker, aber vorsichtig über die zukünftige Entwicklung. (awp/mc/ps/10)

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