EU-Ausblick: Leichtes Minus zum Auftakt erwartet

Der Ölpreis stieg am Morgen leicht an. Der Preis für ein Barrel WTI stieg im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag um 26 Cent auf 106,87 US-Dollar. Der Eurokurs gab indes leicht nach. Der Markt sei durch grosse Unsicherheit geprägt, sagten Händler. Es sei noch völlig unklar, wann und in welchem Umfang das Rettungspaket der US-Regierung verabschiedet werde. Am Dienstag hatte es im Bankenausschuss des US-Senats grosse Widerstände gegeben. Das Rettungspaket dürfte daher der Commerzbank zufolge kaum ohne Änderung der Gesetzgebung durchlaufen. Momentan sei der Markt noch gelassen, die Risikoabneigung der Anleger steige aber bereits. «Doch dieses Mal ist der Dollar nicht der «sichere Hafen» der globalen Anleger», heisst es in einer Tagesvorschau.


Daneben dürfte die Konsolidierung unter den europäischen Versorgern den Markt beschäftigen. Der Versorger Electricite de France (EdF) legt 12,5 Milliarden britische Pfund für die Übernahme des britischen Atomstromproduzentens British Energy auf den Tisch. Beide Unternehmen einigten sich bereits über die Übernahme. Den Aktionären wird eine Offerte über 774 Pence pro Aktie unterbreitet. Der französische Marktführer EdF hat bereits Zusagen für den Erwerb von 45,2 Prozent von British Energy erhalten.


Britische Minenwerte könnten durch Analystenkommentare in Schwung kommen. ING senkte die Kursziele für Rio Tinto, Xstrata und BHP Billiton. Die Analysten von Morgan Stanley hoben zudem das Kursziel für Novartis auf 66 Schweizer Franken an. Das Anlagerating «Overweight» wurde beibehalten. Die Anpassung erfolge als Reaktion auf die Halbjahreszahlen des Pharmariesen, schreibt Analyst Paul Mann in einem Kommentar. Den Einnahmen durch Zometa räumt der Analyst des weiteren ein Potential von über 4 Milliarden Dollar im Jahr 2012 ein, was dem Dreifachen der momentanen Konsens-Schätzungen entspreche.


In der Schweiz dürften ausserdem die Titel von Roche Holding in den Fokus treten. Die zu Roche gehörende Genentech und OSI Pharmaceuticals warnten vor möglichen Leberschäden durch das Krebsmedikament Tarceva. Die FDA veröffentlichte ein Schreiben der beiden Hersteller des Medikaments gegen Lungenkrebs, in dem die Warnung ausgesprochen wird. Roche setzte mit Tarceva im ersten Halbjahr 587 Millionen Franken um. Damit steht das Medikament für den Konzern, gemessen am Umsatz, an siebter Stelle. (awp/mc/ps/08)

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