EU-Ausblick: Schwach – Sehr negative Vorgabe und hohe Unsicherheit

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entsprach am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.578 Punkten und lag damit 3,38 Prozent unter dem Vortagesschluss. Finspreads erwartet den FTSE 100 2,29 Prozent tiefer bei 5.450 Punkten.


Die grosse Unbekannte ist laut Händlern nun der US-Aktienmarkt und seine Reaktion auf die Börsenentwicklung in Asien und Europa – zum Wochenstart waren die Börsen in New York wegen des «Martin Luther King»-Feiertages geschlossen geblieben. Die Vorgabe aus Asien bringe unterdessen weiteren Druck auf die Märkte. In Tokio sackte der Nikkei 225 am Morgen um 5,65 Prozent ab und schloss auf dem tiefsten Stand seit September 2005. Der Future auf den Dow Jones liegt 560 Punkte unter seinem Freitagschluss. Wichtige Konjunkturdaten stehen unterdessen nicht auf der Agenda und laut Händlern konzentrieren sich alle Anleger auf den Handelsstart in den USA. Hinzu kämen einige Unternehmenszahlen, wobei in den USA vor allem erneut die Finanzwerte, mit der Bank of America sowie Wachovia vor Börsenstart im Fokus stehen. Aber auch Johnson & Johnson sowie Texas Instruments legen Zahlen vor.


In Europa werden Schneider Electric nach der Vorlage von Umsatzzahlen aktiv erwartet. Der französische Elektrokonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein lebhaftes Umsatzplus verbucht. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Erlöse auf vergleichbarer Basis organisch um 13,9 Prozent auf 17,309 Milliarden Euro gestiegen, hiess es. Im vierten Quartal lag der Umsatz bei 4,587 Milliarden Euro, was ebenfalls einem Zuwachs von knapp 14 Prozent entsprach.


Ahold stehen ebenfalls im Fokus. Der niederländische Einzelhandelskonzern will sich von seiner Tochter Schuitema trennen und verhandelt mit dem Finanzinvestor CVC Capital Partners über einen Verkauf. Ahold hält 73 Prozent an der Supermarktkette. Die Transaktion soll sowohl in bar erfolgen als auch den Transfer von mehr als 50 Geschäften beinhalten.


In London bleiben die schwer gewichteten Minenwerte im Fokus. Der brasilianische Minenkonzern Compania Vale do Rio erwägt die Übernahme des schweizerischen Konkurrenten Xstrata, dessen Aktien im «Footsie» enthalten sind. Die Gespräche seien aber noch in einer frühen Phase, teilte Vale mit. Mitte Dezember hatte Xstrata Gespräche mit Konkurrenten über eine mögliche Fusion bestätigt. In Presseberichten war von Angeboten zwischen umgerechnet 47 und 61 Milliarden Euro die Rede. Auch dem Wettbewerber Anglo American war ein Interesse an Xstrata nachgesagt worden.


Pearson dürften mit einem Zwischenbericht für Aufmerksamkeit sorgen. Der britische Medienkonzern sieht seinen bereinigten Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr über dem oberen Ende der Erwartungen.


In Zürich stehen Roche im Blick. Der Schweizer Pharmakonzern ist mit einem erhöhten Übernahme-Angebot bei Ventana Medical Systems nach langem Ringen am Ziel. Roche konnte das Management der US-Diagnostikfirma schliesslich für eine Übernahme gewinnen. Der neue Preis bewertet die Amerikaner mit rund 3,4 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg)

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