EU-Ausblick: Schwacher Auftakt erwartet – Euro und Öl belasten

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.666 Zählern. Im Vergleich zum Schluss vor dem Wochenende ist das ein Abschlag von 1,56 Prozent. Am Freitag war der Leitindex bereits um 1,58 Prozent auf 3.724,50 Punkte gefallen.


Dauerthemen blieben die US-Kreditmarktkrise und die drohende Rezession sowie die Rekordfahrt des Ölpreises und des Euro, hiess es. Daneben werden zum Wochenauftakt aktuelle volkswirtschaftliche Daten in den Fokus der Börsianer rücken. Auf der Agenda stehen vor allem erste Zahlen zur Euroraum-Teuerung im Februar und die endgültigen Einkaufsmanagerindizes. Im Verlauf der Woche werden dann die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) am Donnerstag stärker in den Mittelpunkt rücken. Am Ende der Woche werden dann die US-Einkaufsmanagerindizes und der amerikanische Arbeitsmarktbericht den Aktienmärkten richtungweisende Impulse geben.


An diesem Montag werden mit Vorlage der Jahresbilanz der britischen Grossbank HSBC europaweit erneit die Banken im Blickpunkt stehen. HSBC machte nach Ansicht von Analysten im vergangenen Jahr die Belastungen aus der Subprime-Krise durch ihr Asien-Geschäft mehr als wett. Die sechs von der britischen dpa-AFX-Partneragentur Thomson Financial News befragten Experten gehen von einem Vorsteuerergebnis von 24,823 Milliarden US-Dollar aus. 2006 hatte Europas grösste Bank 22,086 Milliarden Dollar verdient.


Trotz des erwarteten guten Ergebnisses werden die Börsianer ganz genau auf die Zahlen schauen, speziell auf die Subprime-Belastungen. Laut eines Presseberichts vom Wochenende setzt der HSBC-Investor Knight Vinke die Führung der britischen Grossbank wegen der kriselnden US-Sparte HFC unter Druck. Ziel von Knight sei es, eine «Firewall» um die Tochter in Übersee zu ziehen, um die Bank vor weiteren Belastungen aus der Subprime-Krise zu bewahren, schreibt die «Sunday Times».


Technologiewerten werden am Tag vor Beginn der weltgrösste Computermesse CeBIT ebenfalls bereits verstärkt im Fokus der Börsianer stehen. Der weltgrösste Chiphersteller Intel gab schon vor Messebeginn bekannt, unter dem Markennamen «Atom» eine neue Familie kleiner und sparsamer Prozessoren für mobile Geräte vermarkten zu wollen.


In London blicken die Börsianer zudem auf die Jahreszahlen von Xstrata und Pearson. Das Montanunternehmen wies bereits vor Börsenstart einen Anstieg des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 10,52 auf 11,27 Milliarden Pfund aus und übertraf damit die Erwartungen der Analysten (11,17).


Der italienische Telekomkonzern Telecom Italia plant laut einem Pressebericht vom Wochenende Zukäufe im Ausland. Konzernchef Franco Bernabe werde sich dort nach Übernahmezielen umsehen, wo er dem neuen Anteilseigner Telefonica nicht ins Gehege komme, schreibt «Borsa & Finanza» am Samstag. Möglich seien Zukäufe in Indien, der Türkei, Südafrika oder auch China. Vorgestellt werden sollen die Pläne am Freitag, heisst es ohne Nennung von Quellen.


EADS-Aktien waren vorbörslich bereits sehr gefragt. Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern und sein US-Partner Northrop Grumman haben den seit Monaten ausgeschriebenen Tankflugzeug-Auftrag der US-Armee gewonnen. (awp/mc/ps)

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