EU-Ausblick: Verluste – Negative Vorgaben – Kreditsorgen

Marktteilnehmer begründeten die Kursverluste an der Wall Street mit der wachsenden Nervosität bezüglich der Situation an den US-Kreditmärkten. Sorgen bereitet Händlern zufolge auch, dass Stützungsmassnahmen der US-Zentralbank und der EZB nötig sind, um die Liquidität am ebenfalls von der Unsicherheit am Aktienmarkt betroffen Geldmarkt sicherzustellen. So hatte am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) in einem Schnelltender überraschend 94,841 Milliarden Euro zugeteilt. Die US-Notenbank hatte den Märkten mit 24 Milliarden Dollar ebenfalls mehr Liquidität zugeführt als erwartet.


Die Citigroup rechnet mit einem Start des EuroSTOXX 50 bei 4.207 Zählern. Am Vortag hatte der europäische Leitindex 2,04 Prozent auf 4.275,18 verloren. IG Index sieht den FTSE 100 bei 6.188 Punkten, nachdem der «Footsie» am Donnerstag um 1,92 Prozent auf 6.271,20 Zähler gefallen war.


An der Börse in Paris dürften Titel von Bouygues in Bewegung geraten. Der Bau-, Medien- und Telekomkonzern erhöhte den Umsatz im ersten Halbjahr um zehn Prozent. Die Erlöse kletterten von 12,052 Milliarden Euro auf 13,298 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis lag der Umsatzanstieg bei neun Prozent. Analysten hatten mit Erlösen zwischen 13,284 und 13,56 Milliarden Euro gerechnet.


In Zürich rücken Aktien von Novartis in den Blick. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat dem Schweizer Pharmakonzern eine zusätzliche Marketing-Exklusivität für das Blutdruckmittel Diovan eingeräumt. Die Exklusivität bezieht sich auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Das Blutdruckmittel ist das umsatzstärkste Mittel des Konzerns. Der Pharmakonzern erzielte mit Diovan alleine im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg um 19 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar.


Adecco -Papiere dürften auf Interesse stossen. Der Personaldienstleister übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten. Dem Unternehmen zufolge sollte sich der positive Wachstumstrend weiter fortsetzen.


An der Börse in Amsterdam könnten Aktien von Umicore in Bewegung geraten. Die UBS hat das Ziel des Chemieunternehmens von 185 auf 187 Euro angehoben und die Anteile mit «Buy» bestätigt.


In London rücken Titel der Royal Bank of Scotland Group (RBoS) in den Fokus. Die Anteilseigner der schottischen Bank stimmen auf einem ausserordentlichen Aktionärstreffen über das Angebot des Konsortiums um die belgische Fortis und die spanische Banco Santander (BSCH) für die niederländische Bank ABN Amro Holding ab. Irfan Younus, Analyst bei dem Handelshaus NCB, zufolge dürften die RBoS-Anteilseigner der Transaktion zustimmen.


Aktien von Old Mutual rücken mit Zahlen in den Fokus. Der Versicherer hat im ersten Halbjahr einen Rückgang beim operativen Gewinn verbuchen müssen. Old Mutual rechnet jedoch mit weiterem Wachstum, selbst wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig bleiben sollten. (awp/mc/ab)

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