EU-Eröffnung: Etwas fester – Kursgewinne bei Minenwerten

Nach der Euphorie der Investoren zu Beginn der Woche habe sich an den Aktienmärkten wieder etwas Ernüchterung breit gemacht. Zum Wochenschluss hätten immerhin Kursgewinne bei Minenwerten im Zuge positiver Analystenkommentare und steigender Rohstoffpreise den Handel insgesamt gestützt, hiess es von Händlern.


Der Leitindex EuroSTOXX 50 gewann in der ersten Handelsstunde 0,37 Prozent auf 2.432,78 Punkte. In Paris kletterte der CAC-40-Index 0,39 Prozent auf 3.230,08 Zähler. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,32 Prozent auf 4.359,34 Punkte.


Zu den grössten Verlierern zählten die Aktien von British Airways mit einem Minus von 6,63 Prozent auf 152,00 Pence. Die Fluggesellschaft streicht nach einem Rekordverlust die Jahresdividende. Ausserdem verzichtete der Konzern wegen der Wirtschaftskrise auf einen Ausblick auf das laufende Jahr. Im Geschäftsjahr 2008/09 flogen die Briten laut Konzernangaben einen Verlust von 220 Millionen Pfund ein nach einem Überschuss von 875 Millionen Pfund im Jahr zuvor. Damit blieb die Fluglinie noch hinter der eigenen Prognose von minus 150 Millionen Pfund zurück.


Dann mussten auch die Papiere der UBS an der Börse in Zürich deutliche Verluste einstecken, 2,60 Prozent auf 16,10 Franken. Bereits am Mittwoch meldete das schwer angeschlagene Bankhaus eine Revision der Bilanz für 2008. Die Schweizer Börse blieb am Vortag wegen des Christi Himmelfahrt-Feiertages geschlossen, und so konnten die Anleger erst jetzt auf die Meldungen reagieren. Der Reinverlust liegt laut Angaben der UBS für 2008 nun bei 21,292 Milliarden Schweizer Franken (14,1 Milliarden Euro). Das sind 405 Millionen mehr als nach der letzten Korrektur gemeldet.


Zu den grossen Gewinnern am Markt zählten dagegen die Aktien des weltgrössten Minenbetreibers Rio Tinto mit einem Aufschlag von 3,99 Prozent auf 2.763,00 Pence. Analysten von Goldman Sachs stuften die Aktien von zuvor «Sell» auf «Neutral». Ausserdem will der chinesische Aluminium-Konzern Chinalco laut einem Pressebericht die australische Regierung mit einem Kompromissvorschlag doch noch zu einer Zustimmung für den Einstieg beim Bergbaukonzern Rio Tinto bewegen. Um die Regierung von der Investition zu überzeugen und die Rio-Tinto-Aktionäre für sich zu gewinnen, würde sich das chinesische Staatsunternehmen unter anderem jetzt mit 15 Prozent statt bislang 18 Prozent an dem Unternehmen zufrieden geben, hiess es in einem Bericht der «Financial Times» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise.


Überhaupt spielten Minenwerte im frühen Handel eine wichtige Rolle: Die britische BHP Billiton zieht nach eigenen Angaben die Erschliessung einer grossen Uranmine im Westen Australiens in Erwägung. BHP Billiton will so in das Geschäft mit Brennstoffen für Atomkraftwerke einsteigen. Zugleich dementierte der Konzern einen Zeitungsbericht, wonach es Verhandlungen über den Verkauf der Nickel-Verarbeitung in Australien gebe. Die Aktien von BHP Biliton legten kräftig zu, 2,29 Prozent auf 1.429,00 Pence.


Zudem gab es am Morgen noch einige Analystenkommentare zu führenden europäischen Getränke-Konzernen. Demnach stufte JPMorgan die Aktien der niederländischen Heineken von «Underweight» auf «Neutral». Die Aktien rutschten dennoch 0,34 Prozent auf 24,99 Euro. Ausserdem erhöhte JPMorgan die Papiere der britischen Diageo ebenfalls von «Underweight» auf «Neutral». Hier reagierten die Papiere mit einem Minus von 0,29 Prozent auf 852,00 Pence.&(awp/mc/ps/10)

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