EU-Eröffnung: Etwas fester – Nokia leiden unter TI-Prognosesenkung
Für den STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es um 0,71 Prozent auf 3.044,71 Punkte hoch. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,07 Prozent auf 5.689,30 Punkte.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte am Vorabend nach Börsenschluss in Europa zwar rund 91 Punkte verloren und schwach geschlossen. Der Future stand indes mit 68 Punkten im Plus. Zudem ging der Nikkei-225-Index fest aus dem Handel.
Nokia gaben am EuroSTOXX-50-Ende um 4,70 Prozent auf 20,47 Euro nach. Händler verwiesen auf Sorgen um eine abflauende Nachfrage für Mobiltelefone der dritten Generation (3G), nachdem der US-Halbleiterhersteller Texas Instruments (TI) seine Ergebnis- und Umsatzprognose für das erste Quartal gesenkt und damit die Markterwartungen enttäuscht hat. Als Grund nannte das US-Unternehmen die Entscheidung eines wichtigen Kunden, seine Aufträge zu kürzen. TI ist ein wichtiger Liefernat für Nokia. Mehrere Analysten stuften die Nokia-Aktie ab.
Im CAC 40 verloren Aktien des Schlusslichts EADS nach Zahlen 2,60 Prozent auf 16,83 Euro. Börsianer verwiesen auf das schwache Zahlenwerk und einen mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblick. Hinzu komme, dass der US-Flugzeugbauer Boeing einen formellen Protest gegen die Vergabe eines milliardenschweren Auftrags durch die US-Luftwaffe an EADS einlegen will. Der Luft- und Raumfahrtkonzern ist im vergangenen Jahr wegen Sonderaufwendungen bei Airbus und des schwachen US-Dollars deutlicher in die roten Zahlen gerutscht als erwartet.
Papiere von Havas konnten anfänglich deutlicher von der Bilanzvorlage profitiert und gewannen zuletzt noch 0,36 Prozent auf 2,82 Euro. Am Montag nach Börsenschluss hatte die französische Werbeagentur einen deutlichen Gewinnanstieg für das vergangene Jahr berichtet und die Markterwartungen in etwa getroffen. Die Analysten der Deutschen Bank verwiesen indes auf den vorsichtigen Ausblick des Unternehmens und bestätigten die Aktie mit «Sell»
Die Alitalia-Aktie profitierte von positiv aufgenommenen Nachrichten und verteuerte sich um 2,34 Prozent auf 0,60 Euro. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM hat ein konkretes Datum für ein Angebot der zum Verkauf stehenden Anteile am italienischen Konkurrenten genannt. Am 14. März wolle Air France-KLM eine Offerte für die italienische Fluggesellschaft abgeben, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Der Vorschlag sei unter anderem abhängig von der Akzeptanz der Gewerkschaften. Air France-KLM verloren 0,57 Prozent auf 15,64 Euro.
In London gehörten Minenwerte angesichts abflauender Übernahmefantasien bei Xstrata mehrheitlich zu den Verlierern. Xstrata gaben 3,08 Prozent auf 3.716,00 Pence ab. Der brasilianische Eisenerzkonzern Vale do Rio Doce steht einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Rückzug der Übernahmeofferte für das Bergbaukonzern. Wegen des drastischen Kursverfalls der Vale-Aktien sei die auf 43 Milliarden Pfund taxierte Offerte deutlich zu hoch, berichtete die britische Zeitung «The Times» am Dienstag. In den vergangenen zehn Tagen sei der Vale-Kurs stark eingebrochen. Daher liege der Wert des Kaufangebots für Xstrata nur noch bei 40 Pfund je Aktie. Zuvor hatte Vale für Xstrata 45 bis 46 Pfund geboten.
In Zürich ging es für Novartis um 1,28 Prozent auf 49,00 Schweizer Franken hoch. Der Pharmakonzern hat berichtet, eine Phase-III-Studie seines Krebsmedikaments Femara könnte die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr von Brustkrebs um 63 Prozent reduzieren, wenn es zwischen einem Jahr und sieben Jahren nach Beendigung einer Tamoxifen-Therapie angewendet werde. (awp/mc/pg)