EU-Eröffnung: Etwas schwächer – Gewinnmitnahmen

Am Vortag war der US-Markt nach der überraschend deutlich aufgehellten Stimmung der US-Einkaufsmanager zwar deutlich gestiegen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gab aber seit dem europäischen Börsenschluss (17.35 Uhr) vom Vortag um 0,41 Prozent nach. Die Börse in Tokio schloss mit moderaten Gewinnen. Die Konjunkturagenda ist mit den US-Daten zu Schwebenden Hausverkäufen recht übersichtlich.


Gamesa verloren nach Platzierung eines von Iberdrola gehaltenen Anteils 6,20 Prozent auf 15,74 Euro. Bereits am Montag hatte der spanische Versorger seine Absicht bekundet, 10 Prozent und damit fast die Hälfte seiner Beteiligung an dem Windturbinenhersteller abzustossen, worauf die spanische Börsenaufsicht CNMV die Gamesa-Aktie zur heutigen Börseneröffnung vom Handel ausgesetzt hatte. Laut Kreisen liegt der Platzierungspreis bei 16,10 Euro je Aktie und damit am unteren Ende der zuvor von Händlern genannte Spanne von 16,10 bis 16,45 Euro. Iberdrola verteuerten sich um 0,49 Prozent auf 6,15 Euro.


PSA Peugeot Citroen verteuerten sich um 3,96 Prozent auf 24,305 Euro. Der französische Autobauer ist nach den Worten seines Aufsichtsrats-Chefs Thierry Peugeot angesichts der Probleme in der Autoindustrie offen für jede Art von Bündnissen. Die Voraussetzung sei allerdings, dass die Familie Peugeot Kernaktionär in dem Unternehmen bleibe, sagte Peugeot der französischen Zeitung «Les Echos». Aktuell hält die Familie rund ein Drittel der Anteile an Peugeot. In Amsterdam gaben KPN um 0,62 Prozent auf 9,292 Euro nach. Der niederländische Telekomanbieter will für bis zu 700 Millionen Euro Unternehmensanleihen zurückkaufen.


An der Londoner Börse honorierten Kingfisher die Zahlenvorlage mit einem Kurssprung von 7,24 Prozent auf 197,10 Pence an die «Footsie»-Spitze. Die britische Baumarktkette erzielte im ersten Geschäftsquartal (2. Mai) einen 40-prozentigen Gewinnanstieg und konnte damit die Analystenerwartungen übertreffen. Der flächenbereinigte Umsatz ging allerdings um 1,7 Prozent zurück und Kingfisher rechnet für das restliche Geschäftsjahr mit schwierigen Handelsbedingungen.


Dagegen brachen Barclays am Indexende um 13,52 Prozent auf 273,50 Pence ein. Von Händlern hiess es, die staatliche Investmentgesellschaft International Petroleum Investment Companay (IPIC) von Abu Dhabi habe für 3,5 Milliarden Pfund einen Teil ihrer Beteiligung zu 267 Pence je Aktie abgegeben, was einem Abschlag von 16 Prozent zum gestrigen Schlusskurs entspricht. Barclays wollte sich dazu nicht äussern.


Ryanair entwickelten sich mit plus 0,57 Prozent auf 3,540 Euro besser als der Markt. Europas grösster Billigflieger schrieb im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr zwar wegen hoher Treibstoffkosten rote Zahlen. Neben dem hohen Ölpreis drückten auch Abschreibungen auf den Ryanair-Anteil bei der Fluggesellschaft Air Lingus die Jahreszahlen erstmals ins Minus. Der bereinigte Nettogewin lag indes über den Analystenerwartungen und für das laufende Geschäftsjahr erwartet Ryanair dank niedriger Treibstoffkosten wieder einen Gewinn. (awp/mc/ps/11)

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