EU-Eröffnung: Fest – Erholung nach Kursrutsch

«Das Makro-Umfeld hat sich zuletzt stabilisiert und damit den Aktienkursen geholfen, sich von ihren historischen Tiefständen zu erholen», sagte Jacques Henry, Analyst bei Louis Capital Markets in Paris. «Um das Marktsentiment aber wirklich aufzuhellen, müssen sich die Daten verbessern, nicht nur stabilisieren.»


An der EuroSTOXX 50-Spitze notierten die Papiere von ArcelorMittal mit plus 5,08 Prozent auf 15,110 Euro. Die Analysten von Merrill Lynch beliessen die Empfehlung für den Stahlkonzern auf «Buy» und das Kursziel auf 25,00 Euro. Sie fügten den Titel allerdings ihrer «Europe 1»-Liste hinzu. Wichtige Indikatoren deuteten auf eine Stabilisierung in der Stahlbranche hin, hiess es. Die Aktie sei zudem extrem günstig bewertet.


In Grossbritannien setzten sich die Aktien von Marks & Spencer nach Umsatzzahlen für das vierte Quartal 2008 an die Spitze des britischen Auswahlindex FTSE 100. Die Titel gewannen 10,96 Prozent auf 293,50 Pence hinzu. Der Umsatzrückgang sei mit 4,2 Prozent weniger stark als befürchtet ausgefallen, sagte eine Händlerin. Am Markt sei mit einem Rückgang um bis zu 7,5 Prozent gerechnet worden. David Buik von BGC Partners in London wies zudem darauf hin, dass einige Pessimisten am Markt offenbar auf fallende Kurse gesetzt hätten, und nun auf dem falschen Fuss erwischt wurden.


Eine Kurzeinschätzung über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal half den Titeln von ICAP auf die Sprünge. Zwar sei die Handelsaktivität in den letzten drei Monaten 2008/09 etwas zurückgegangen, so der Broker, doch für das Gesamtjahr geht ICAP nach wie vor davon aus, den Gewinn im Rahmen der Erwartungsspanne abzuliefern. Die Papiere verteuerten sich um 6,32 Prozent auf 290,25 Pence.


Bankenwerte gehörten speziell im STOXX 50 zu den Spitzenreitern. Die beiden teilverstaatlichten britischen Banken, Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland (RBS) , dürften «deutliche» Gewinne erwirtschaften, sobald die Wirtschaft wieder anzieht, sagte der Verwalter, der im Auftrag der Regierung die Anteile an den angeschlagenen Banken kontrolliert. Die Titel der RBS kletterten um 4,72 Prozent auf 24,75 Pence und Lloyds arbeiteten sich um 5,56 Prozent auf 68,75 Pence vor. Fortis legte um 6,03 Prozent auf 1,425 Euro zu, obwohl der Konzern zuvor einen Verlust von 28 Milliarden Euro für das vergangene Jahr vorgelegt hatte.


Im Pharmasektor sorgt die Schweizer Novartis für Gesprächsstoff, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Afinitor (Everolimus) zur Ersttherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs erteilt hat. Der Impfstoff Ixiaro erhielt grünes Licht zur Behandlung der japanischen Hirnhautentzündung (Enzephalitis). Die Papiere gewannen 2,21 Prozent auf 42,62 Schweizer Franken hinzu.


Fiat waren mit Aufschlägen von knapp acht Prozent an der Mailänder Börse ebenfalls heiss begehrt. Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer Chrysler einigte sich mit dem italienischen Konzern auf die Rahmenbedingungen für die angestrebte Allianz. Die Vereinbarung habe die Unterstützung des US-Finanzministeriums, teilte Chrysler am Montag am Sitz in Auburn Hills (Michigan) mit. Das endgültige Abkommen stehe aber noch aus, stellte der US-Hersteller später klar. (awp/mc/pg/09)

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