EU-Eröffnung: Freundlich – Auto- und Finanzwerte gefragt

Der FTSE 100 rückte in London um 0,73 Prozent auf 5.366,41 Zähler vor. In den Fokus der Anleger rückt auch der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank, der gegen Mittag erwartet wird.


In der Autobranche bahnt sich eine weitere enge Allianz eines französischen und japanischen Autoherstellers an. Dementsprechend zählten Autowerte zu den Favoriten am europäischen Aktienmarkt. So stiegen PSA Peugeot Citroen um 1,02 Prozent auf 24,84 Euro und Renault kletterten um 2,45 Prozent auf 34,96 Euro. In Mailand ging es für die Aktien von Fiat um 2,52 Prozent auf 10,58 Euro nach oben. PSA Peugeot Citroen und Mitsubishi Motors prüfen eine engere Zusammenarbeit und gegenseitige Finanzbeteiligungen. «Für Mitsubishi Motors wäre Peugeot der ideale Partner», zeigte sich Yasuaki Iwamoto, Auto-Analyst bei Okasan Securities, erfreut. Die Titel des japanischen Autobauers waren in Tokio mit einem deutlichen Plus von 13,5 Prozent aus dem Handel gegangen.


Finanzaktien profitierten derweil von guten Nachrichten aus den USA. Die krisengeschüttelte Bank of America will die von der US-Regierung geleisteten Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 45 Milliarden Dollar (rund 30 Milliarden Euro) noch in diesem Jahr zurückzahlen. Allerdings wurde auch bekannt, dass die britischen Banken einem Bericht der «Financial Times» zufolge die grösste ausländische Gläubigergruppe des in Geldnöte geratenen Staatsfonds Dubai World sind. Dessen ungeachtet setzten sich die Papiere der Lloyds Banking Group mit einem satten Plus von 4,71 Prozent auf 55,60 Pence an die Spitze des britischen «Footsie». Ferner stiegen die Titel der Societe Generale um 2,30 Prozent auf 48,785 Euro, Unicredit-Aktien gewannen 1,50 Prozent auf 2,3750 Euro hinzu.


Wiederum in London kletterten die Aktien von Kingfisher um 1,36 Prozent auf 239,20 Pence. Europas grösste Baumarktkette verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung. Der Ertrag fiel höher als erwartet aus, sagten Händler.


Zudem stiegen Thomas-Cook-Anteilsscheine um 1,73 Prozent auf 217,80 Pence. Der zweitgrösste Reisekonzern Europas will einem Pressebericht zufolge den Konkurrenten Öger Tours übernehmen. Die Unternehmen verhandelten bereits über Details, berichtet die «Financial Times Deutschland» unter Berufung auf mehrere beteiligte Personen.


Verlierer indes gab es im EuroStoxx 50 nur wenige. Am Indexende fielen die Titel von Siemens um 2,19 Prozent auf 66,09 Euro und die Papiere von Nokia verloren 0,69 Prozent auf 8,64 Euro. Der deutsche Mischkonzern ist zwischen Juli und September wegen hoher Abschreibungen auf den deutsch-finnische Telekomausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) tief in die roten Zahlen gerutscht.


Ferner liess die Europäische Kommission das Produkt Onbrez des Schweizer Pharmakonzern Novartis zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) zu. In den USA muss Novartis dagegen weiter auf die Zulassung warten. Die Titel legten lediglich um unterdurchschnittliche 0,36 Prozent auf 56,35 Schweizer Franken zu.


Aktien von Sanofi-Aventis rückten nur um 0,28 Prozent auf 52,94 Euro vor. Der Pharmakonzern warnte, dass sein Medikament Norpramin zur Behandlung von Depressionen nur mit extremer Sorgfalt an solche Patienten verschrieben werden sollte, die in der Vergangenheit unter bestimmten Herzproblemen gelitten hätten. Dies teilte die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA mit. Darüber hinaus wollen der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca und das amerikanische Biotechnologie-Unternehmen Targacept gemeinsam ein Antidepressiva-Medikament auf den Markt bringen. Titel von AstraZeneca fielen dennoch um minimale 0,07 Prozent auf 2.763,00 Pence. Eher defensive Werte waren in dem freundlichen Marktumfeld weniger gefragt. (awp/mc/ps/08)

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