EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Gewinnmitnahmen belasten

In der ersten Handelsstunde fiel der EuroStoxx 50 um 0,19 Prozent auf 3.012,02 Punkte. Am Montag hatte er noch ein Plus von 1,74 Prozent verbucht. In Paris verlor der CAC-40-Index 0,28 Prozent auf 4.002,88 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sank um 0,32 Prozent auf 5.482,97 Zähler.


Mit Blick auf die Einzelwerte richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger weiter auf die Zukunft von Cadbury. Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle will nicht in dem Übernahmepoker um den britischen Süsswarenherstellers mitmischen. Das Unternehmen hege keine Absicht, «eine formelle Übernahme-Offerte zu machen oder sich an einer Offerte zu beteiligen». Die Aktien von Cadbury fielen daraufhin um 1,49 Prozent auf 793,00 Pence.


Unterdessen verlängerte der US-amerikanische Nahrungsmittel-Konzern Kraft die Frist des Übernahmeangebots für Cadbury. Die Aktionäre können das Angebot noch bis zum 2. Februar annehmen. Am Gesamtwert des Angebots ändere sich aber nichts. Allerdings sollen die Cadbury-Aktionäre eine höhere Barkomponente erhalten.


Auch die Titel von Nestle mussten Verluste hinnehmen. Sie sanken um 0,29 Prozent auf 50,80 Franken. Kraft Foods verkauft sein Tiefkühlpizza-Geschäft an die Schweizer. Die Transaktion muss noch von den amerikanischen und kanadischen Wettbewerbshütern genehmigt werden und soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Analysten von JPMorgan senkten indes nach der Ankündigung des unerwartet geringen Aktienrückkaufvolumens ihre Bewertung für die Nestle-Papiere auf «Underweight». Der aktuelle Aktienkurs des Lebensmittelkonzerns biete wenig Bewertungsspielraum, schrieb Analyst Pablo Zuanic. Von den nach dem Alcon-Verkauf wieder massgeblichen Fundamentaldaten verspricht Zuanic sich derzeit kaum Impulse für den Nestle-Aktienkurs. ING hob Nestle dagegen auf «Buy».


Next-Aktien fielen derweil als schwächster Wert im FTSE 100 um 2,66 Prozent auf 2.082,00 Pence. Der britische Einzelhändler äusserte sich weiterhin vorsichtig bezüglich der Gewinnaussichten für 2010. Allerdings erhöhte Next auch dank des guten Weihnachtsgeschäftes seine Ertragsschätzungen für das am 31. Januar zu Ende gehende Geschäftsjahr. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten. Titel der Branchenkollegen mussten ebenfalls recht deutliche Abschläge hinnehmen. So fielen die Papiere von Tesco um 2,15 Prozent auf 418,821 Pence und die von Marks & Spencer um 2,04 Prozent auf 404,00 Pence.


Leichte Aufschläge verbuchten die Minenwerte. So stiegen Rio Tinto um 0,49 Prozent auf 3.487,75 Pence, Anglo American rückten um 0,67 Prozent auf 2.781,00 Pence vor.


Indes strich Goldman Sachs die Aktien von Thales von seiner «Conviction Buy List», blieb aber bei der Einschätzung «Buy». Die Titel des französischen Rüstungselektronik-Konzerns hätten nach der Ankündigung einer Überprüfung der Unternehmensstrategie im Dezember 2009 eine Rally hingelegt und böten nun kein so hohes Renditepotenzial mehr wie die Papiere der Wettbewerber, schrieb Analyst David Perry. Die Thales-Papiere sanken um 2,17 Prozent auf 34,75 Euro. (awp/mc/pg/10)

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