EU-Eröffnung: Leichter – Negative US-Vorgaben nach Leitzinssenkung

Die Börsen hatten nach ersten deutlichen Kursgewinnen abgedreht und im Vergleich zum Handelsende in Europa unverändert geschlossen. Die asiatischen Handelsplätze zeigten sich mit festen Kursen in Japan und Verlusten im Hang Seng uneinheitlich. Die Ergebnisse mehrerer grosser Unternehmen könnten aber nach Einschätzung von Händlern von den Sorgen um eine aus den USA überschwappende Rezession ablenken.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Morgen 1,15 Prozent auf 3.745,85 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab um 1,48 Prozent auf 3.189,93 Zähler ab. Auch die Euronext-Börsen standen im Minus. Der breit gefasste Euronext 100 fiel um 1,32 Prozent auf 855,21 Punkte. Der Pariser CAC 40 gab um 1,18 Prozent auf 4.817,94 Zähler nach. Der Londoner Leitindex FTSE 100 stand mit 1,44 Prozent im Minus bei 5.753,40 Punkten.


Vodafone Group gaben nach Zahlen um 1,47 Prozent auf 174,30 Pence ab. Der britische Telekomkonzern hat im abgelaufenen dritten Quartal einen Umsatzanstieg auf 9,2 Milliarden britische Pfund verbucht.Beim Hauptumsatzbringer Sprachtelefonie zogen die Umsätze zwar um 13,9 Prozent auf 6,303 Milliarden Pfund an, das organische Wachstum lag aber nur bei 0,7 Prozent. Hier hätten sich vor allem Preissenkungen und die Auflage der EU-Kommission bei Auslandstelefonaten bemerkbar gemacht. Ausserdem wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Insgesamt konnte Vodafone 10,8 Millionen neue Kunden gewinnen.


Royal Dutch Shell verloren 0,67 Prozent auf 1.777 Pence. Der Ölkonzern hat seinen Umsatz im vierten Quartal auf 106,7 Milliarden US-Dollar gesteigert. Ausserdem will Shell seine Dividende um 11 Prozent anheben und 0,36 Dollar an seine Aktionäre ausschütten, im ersten Quartal soll die Dividende weiter steigen. Analysten von Merrill Lynch zeigten sich enttäuscht von den Zahlen. Die höhere Dividende sei erwartet worden.


Friends Provident verbuchte 2007 dagegen einen Gewinneinbruch von 41 Prozent. Die Titel rutschten um 10,95 Prozent auf 138,25 Pence ab. Daneben stellte der Lebensversicherer seine neue Strategie vor, er will Anteile an dem Vermögensverwalter F&C und seine Vermögensverwaltungssparte Lombard verkaufen. Die Analysten von Collin Steward rechnen damit, dass Friends Provident 700 Millionen Pfund mit dem Verkauf von Lombard einnehmen will. Mit den desaströsen Zahlen sei der Lebensversicherer aber ein leichtes Übernahmeziel für JC Flowers. In der vergangenen Zeit hatten die Titel von Übernahmefantasien profitiert.


Auch in Frankreich standen mehrere Unternehmen mit Zahlen im Blick: Suez verlor 0,30 Prozent auf 40,54 Euro. Der französische Versorger hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz auf 47,475 Milliarden Euro gesteigert, damit aber die Markterwartungen knapp verfehlt. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einer Umsatzsteigerung auf 47,8 Milliarden Euro gerechnet.


AXA gerieten ebenfalls unter Druck und verloren 2,74 Prozent auf 22,68 Euro. Europas zweitgrösster Versicherer hat im vergangenen Jahr getrieben von der Winterthur-Übernahme den Umsatz um rund ein Fünftel gesteigert. Auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus allerdings nur 5,4 Prozent


Alitalia gaben 3,23 Prozent auf 0,6525 Euro ab. Die angeschlagene italienische Fluggesellschaft benötigt bis Mitte 2008 eine Finanzspritze in Höhe von 750 Millionen Euro, um den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten. Steigende Treibstoffkosten und eine Verzögerung bei Massnahme n zur Umsatzsteigerung machten mehr Reduzierungen im Betrieb und des Netzwerks notwendig, als ursprünglich geplant waren. Das operative Ergebnis werde im laufenden Jahr deutlich schlechter ausfallen, als in ihrem Geschäftsplan 2008-2010 vorgesehen. Air France-KLM , die an einer Übernahme von Alitalia interessiert sind, verloren 2,12 Prozent auf 18,90 Euro.


In Schweden verloren Hennes & Mauritz (H&M) 0,91 Prozent auf 325,00 schwedische Kronen. Der Kleiderfabrikant hat seinen Vorsteuergewinn im vierten Quartal auf 6,221 Milliarden schwedische Kronen gesteigert. Analysten hatten mit 6,623 Milliarden Kronen gerechnet. In Skandinavien präsentieren ausserdem Danske Bank , Novo Nordisk , OMX OMH.FSE>, Fortum ihre Ergebnisse. (awp/mc/gh)

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