EU-Eröffnung: Schwach – Vorgaben belasten, Nervosität steigt

In den USA wird eine Krise der so genannten Subprime Lenders – der auf Risikodarlehen spezialisierten Hypothekenbanken – gefürchtet. Die Nervosität sei wieder spürbar gestiegen und Anleger rechneten vermehrt mit einem Test der jüngsten Tiefs.


Der EuroSTOXX 50 verlor 1,66 Prozent auf 3.951,19 Punkte. Am Morgen schwankte der europäische Leitindex zwischen 3.930 und 4.013 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 1,72 Prozent auf 3.545,85 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 1,63 Prozent auf 935,85 Punkte. In Paris präsentierte sich der CAC 40 mit minus 1,64 Prozent auf 5.343,81 Zähler ebenfalls schwach. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 1,42 Prozent auf 6.073,50 Punkte.


Finanzwerte standen am EuroSTOXX-Ende: Schwächster Wert in dem Leitindex waren Allied Irish Banks (AIB) mit minus 4,24 Prozent auf 22,36 Euro, Credit Agricole gaben 3,07 Prozent auf 28,77 Euro ab. Händler verwiesen auf die wieder schwache Verfassung der Börsen und auf die schwelende Krise im US-amerikanischen Hypothekenmarkt. Auch in London zählten Fonds und Banken zu den grössten Verlierern. HBOS standen mit minus 4,63 Prozent auf 1.029 Pence am «Footsie»-Ende, Man Group gaben 4,53 Prozent auf 490,00 Pence ab.


Carrefour standen dagegen mit plus 2,38 Prozent auf 53,88 Euro als einziger EuroSTOXX-Wert im Plus. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar. Morgan Stanley hatte die Anteile des weltweit zweitgrössten Einzelhändlers von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft. Das Kursziel wurde von 48 auf 63 Euro erhöht, nachdem die neue Aktionärsstruktur nach Meinung der Experten Werte freisetzen dürfte.


In London zählten Sainsbury-Aktien mit plus 1,30 Prozent auf 527,75 Pence zu den Favoriten. Ein von CVC Capital Partners geführtes Konsortium bestätigte Übernahmegespräche mit der britischen Supermarktkette. Ein Übernahmepreis von mehr als 550 Pence je Aktie sei aber nicht besprochen worden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch der dpa-AFX Partneragentur AFX News. «The Times» hatte von einem Gebot von mehr als 550 Pence je Aktien für die drittgrösste britische Supermarktkette berichtet. Zuvor hätten sich Anleger gesorgt, dass KKR das Interesse an Sainsbury verloren habe, nachdem sich der Investor zusamm en mit dem Alliance-Manager Stefano Pessina um Alliance Boots bemüht.


Papiere der UBS gaben in Zürich überdurchschnittliche 2,99 Prozent auf 68,10 Franken ab, Credit Suisse Group (CS) verloren 3,21 Prozent auf 83,00 Franken ab. Händler verwiesen auf die Krise im US-amerikanischen Hypothekenmarkt, welche sich im drohenden Konkurs des Hypothekenanbieters New Century Financial derzeit am deutlichsten äussert. Dies belaste die Finanzwerte überdurchschnittlich stark. Beide Banken sollen grössere Kreditlimite an den Anbieter von Hypotheken für Schuldner mit schlechterer Bonität gewährt haben. Bei der CS spreche man im Markt von 1,4 Milliarden US-Dollar, bei UBS sollen es 2 Milliarden sein. (awp/mc/ab)

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