EU-Eröffnung: Schwächer – Negative US-Vorgaben belasten

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Morgen 0,77 Prozent auf 4.208,32 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,81 Prozent auf 3.691,79 Punkte. Der Euronext 100 gab 0,86 Prozent auf 983,32 Zähler ab. In Paris sank der CAC 40 um 0,98 Prozent auf 5.535,94 Punkte. Der FTSE 100 büsste nach einem wegen des «Summer Bank Holiday» verlängerten Wochenendes 0,65 Prozent auf 6.179,60 Zähler ein. Bevor sich der Blick der Anleger am Nachmittag auf das Verbrauchervertrauen in den USA für den Monat August richtet, stehen einige wenige Unternehmensnachrichten im Fokus.


Die Titel von ArcelorMittal gaben ihre frühen Gewinne wieder ab und sanken um 0,60 Prozent auf 46,40 Euro. Von Gerichten in Rotterdam und in Paris waren tags zuvor die Klagen von Minderheitsaktionären gegen den Zusammenschluss der beiden Konzerne Arcelor und Mittal Steel abgewiesen worden. Am heutigen Tag findet nun eine ausserordentliche Hauptversammlung von Mittal Steel in Amsterdam statt. Mittal gab zudem ein Aktienrückkaufprogramm bekannt. Damit sollen die 27 Millionen Aktien ausgeglichen werden, die das Unternehmen eingesetzt hatte, um die ausstehenden Minderheitsanteile an Arcelor Brasil zu kaufen.


In der Schweiz legte Converium Halbjahreszahlen vor. Der von der französischen SCOR übernommene Rückversicherer steigerte den Gewinn um 58 Prozent oder 72,4 Millionen auf 196,5 Millionen US-Dollar. 75 Millionen Dollar wurden davon allerdings durch die Auflösung einer Wertberichtigung für Steuerforderungen erzielt. Die Aktie verteuerte sich um 3,54 Prozent auf 20,50 Franken. SCOR stiegen in Paris um 1,34 Prozent auf 18,09 Euro.


Die Titel der London Stock Exchange (LSE) gewannen 3,27 Prozent auf 1.352,00 Pence, nachdem in den Medien verstärkt Spekulationen angestellt wurden, an wen die US-Börse NASDAQ ihren 31-prozentigen Anteil an der Londoner Börse verkaufen könnte. So hatte etwa die «Sunday Times» berichtet, dass Temasek der NASDAQ ein Kaufangebot in Höhe von 800 Millionen Pfund für das Anteilspaket gemacht habe. Der «Oberserver» hatte berichtet, dass die NASDAQ die Hälfte ihres Anteils an die Deutsche Börse verkaufen wolle. Diese ist allerdings Kreisen zufolge nicht an einem solchen Einstieg interessiert.


Aufmerksamkeit zog auch wieder die Thematik Scania/MAN und VW auf sich: Im Poker um die Gründung eines Lkw-Konzerns aus VW , MAN und Scania sind die Gespräche der «Financial Times Deutschland» zufolge ins Stocken geraten. Wie die Zeitung schreibt, wird ein weiteres Vorankommen vom schwedischen Investor Peter Wallenberg blockiert. Der Patriarch der Investorenfamilie Wallenberg fürchte, dass der schwedische Nutzfahrzeugkonzern zu stark unter deutsche Kontrolle gerät. Scania sanken als schwächster Wert im OMX-Index um 1,56 Prozent auf 157,50 schwedische Kronen. MAN und VW zeigten sich zugleich fast unverändert.


Die Titel der RTL Group gewannen nach Zahlenvorlage 1,46 Prozent auf 76,50 Euro. Die europäische Fernsehsender-Kette RTL Group hat im ersten halben Jahr 2007 erstmals die Grenze von einer halben Milliarde Euro beim operativen Gewinn überschritten. Unter dem Strich fuhr die Gruppe mit Beteiligungen an 39 Fernsehsendern und 29 Radiostationen in zehn Ländern sowie mit seinem Produktionsarm Freemantle Media («Deutschland sucht den Superstar») einen Nettogewinn von 358 Millionen Euro (plus 0,8 Prozent) ein. Der Umsatz stieg um 1,3 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro. (awp/mc/pg)

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