EU-Eröffnung: Verluste – Bankenwerte und Nokia schwach

Ein Teil der Gewinne von den Vortagen sei mitgenommen worden, sagten Börsianer. Die jüngsten Massnahmen der Fed zur Bekämpfung der Rezession seien zu kostspielig und die Wirkung sei ungewiss, hiess es zudem. «Es gibt am Markt Bedenken über die inflationären Auswirkungen der Fed-Massnahmen», sagte Luc Van Hecka, Chef-Ökonom bei KBC Securities. Durch die Entscheidung der Fed, eine weitere Billion Dollar in das Finanzsystem zu pumpen, könnte die Inflation langfristig steigen lassen.


Finanztitel waren an Europas Börsenplätzen unter den grössten Verlierern. HSBC Holdings sackten nach der Kapitalerhöhung in London mit minus 16,34 Prozent auf 377,50 Pence ans Ende im FTSE 100. Barclays gaben ebenfalls kräftig ab. Morgan Stanley zufolge könnte die Bank eine weitere Kapitalspritze benötigen.


Italienische Finanzwerte wie Intesa SanPaolo und Assicurazioni Generali notierten jedoch im Plus. Beide Unternehmen veröffentlichen im Tagesverlauf ihre Jahreszahlen. Bei Intesa rechnen Analysten mit einem Nettogewinn von 3,9 Milliarden Euro für 2008.


Nokia brachen mit einem Minus von 5,28 Prozent auf 8,43 Euro ein. Konkurrent Sony Ericsson hat eine Gewinnwarnung für das erste Quartal herausgegeben, und dies strahle auch negativ auf den finnischen Handy-Weltmarktführer aus, sagten Händler. Dem schwedischen Handyhersteller zufolge wird der weltweite Handymarkt im Jahr 2009 um zehn Prozent einbrechen.


Aktien von Pharmaunternehmen rückten ebenfalls in den Blick. Sanofi-Aventis verzeichneten Verluste. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat sich gegen die Zulassung des Vogelgrippe-Impfstoffes Emerflu von Sanofi-Aventis ausgesprochen. Ihre Experten hätten Zweifel, ob durch den Impfstoff eine ausreichende Anzahl an Antikörpern gebildet werde. Emerflu sollte bei Erwachsenen angewendet werden, um sie gegen Pandemien zu schützen, die durch Mutationen des H5N1-Virus ausgelöst werden. Zudem senkte die Citigroup ihr Kursziel für die Sanofi-Papiere von 54,00 auf 46,00 Euro, beliess die Anlageempfehlung aber auf «Hold».


In Zürich verloren Novartis über zwei Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern zählt einem Medienbericht zufolge zum Interessentenkreis für die US-Pharmafirma Stiefel Laboratories. An einer Übernahme mit einem möglichen Wert von mehreren Milliarden US-Dollar seien neben Novartis auch die Branchenriesen Johnson & Johnson (J&J) und GlaxoSmithKline (GSK) interessiert, schrieb das «Wall Street Journal» (WSJ). Glaxo verbilligten sich in London ebenfalls. (awp/mc/ps/10)

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