EU-Eröffnung: Verluste nach Rekordjagd, Sainsbury gefragt

Im frühen Handel gab der EuroStoxx 50 um 0,70 Prozent auf 2.988,55 Punkte nach. In Paris sank der CAC-40-Index um 0,58 Prozent auf 3.994,52 Punkte. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,40 Prozent auf 5.508,15 Zähler.


An diesem Donnerstag bleibe die Nachrichtenlage erst einmal dünn und die Anleger warteten auf den grossen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, ergänzte Ben Potter, Marktanalyst bei IG Markets. Eine Indikation könnten die Erstanträge am Nachmittag bringen. Ein anderer Händler verwies auf den anstehenden Zinsentscheid der Bank of England um 11.00 Uhr als möglichen Impulsgeber für die britischen Kurse. Bis dahin dürften sich die Anleger mit Engagements zurückhalten.


Die Aktien von Sainsbury stemmten sich derweil mit einem Plus von 1,76 Prozent auf 323,696 Pence gegen den negativen Trend. Der Supermarktbetreiber hatte im dritten Geschäftsquartal einen unerwartet hohen Umsatz auf vergleichbarer Fläche erzielt. Analyst Clive Black von Shore Capital sprach von einem «exzellenten Zwischenbericht» und erhöhte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Papiere des Einzelhändlers Tesco gewannen im Kielwasser der guten Nachrichten 0,73 Prozent auf 415,05 Pence.


Mit Blick auf die anderen Einzelwerte ging das Tauziehen um Cadbury in eine neue Runde. Der US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods müsste im Fall einer Übernahme des britischen Schokoladenherstellers Teile des Geschäfts verkaufen. Die EU-Kommission billigte nach einer Wettbewerbsprüfung den geplanten Einstieg nur unter Auflagen. Ob aber die Übernahme aber überhaupt zustande kommt, ist offen. Der Süsswarenhersteller Cadbury lehnt das Kraft-Angebot als zu niedrig ab. Zudem versucht Cadbury laut einem Pressebericht, sich mithilfe des US-Schokoladenherstellers Hershey vor der drohenden Übernahme durch Kraft zu schützen. Mitglieder des Cadbury-Verwaltungsrats hätten mit Vertretern von Hershey gesprochen, um sie zu einem Gebot für Cadbury zu bewegen, berichtete das «Wall Street Journal». Die Titel des Süsswarenherstellers gaben um 0,19 Prozent auf 770,50 Pence nach.


Ferner stiegen die Aktien von AstraZeneca um 1,11 Prozent auf 2.907,00 Pence. Das schwedisch-britische Pharmaunternehmen legte mit dem israelischen Generikahersteller Teva einen Patentstreit über das Sodbrennen-Medikament Nexium bei.


In der Schweiz gaben die Papiere von ABB weniger stark nach als der Gesamtmarkt und fielen nur um 0,20 Prozent auf 20,46 Franken. Die Analysten von JPMorgan hatten ihre Einschätzung für die Titel des Elektrotechnikkonzerns von «Neutral» auf «Overweight» erhöht und zudem das Kursziel von 22,50 auf 24,00 Franken angehoben. Die Aktien könnten von einem Anziehen der Aufträge Anfang dieses Jahres profitieren, schrieb Analyst Andreas Willi.


In derselben Branchenstudie reduzierte der JPMorgan-Experte aber sein Votum für die Papiere von Schneider Electric auf «Neutral» von zuvor «Overweight». Das Ziel jedoch erhöhte er von 78,00 auf 89,00 Euro. Das Wachstumspotenzial des französischen Elektronikkonzerns sei nun besser eingepreist, hiess es. Schneider-Electric-Titel fielen um 1,47 Prozent auf 80,02 Euro.


Abschläge mussten in dem wieder etwas verhalteneren Umfeld auch die zuletzt gut gelaufenen Finanzwerte hinnehmen. So fielen Credit Agricole um 1,62 Prozent auf 13,035 Euro, Standard Chartered verloren als einer der schwächsten Werte im «Footsie» 2,28 Prozent auf 1.582,50 Pence. In Zürich sanken die Titel der UBS um 1,27 Prozent auf 16,32 Franken.  (awp/mc/ps/07)

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