EU-Eröffnung: Verluste – Nestle nach Zahlen sehr fest

Der Dow Jones Industrial hatte am Vortag nach dem Ende des elektronischen Handels in Europa 66 Punkte verloren und am Tagestief schwach geschlossen. Nach zunächst positivem Start hätten vor allem negative Signale aus dem Konsumsektor die Nervosität wieder angefacht, hiess es am Markt. Der Nikkei ging am Morgen sehr schwach aus dem Geschäft. Am Nachmittag stehen in den USA zahlreiche Konjunkturdaten auf der Agenda, wobei vor allem die Verbraucherpreise sowie der NAHB-Geschäftsklimaindex für den Immobiliensektor im Fokus stehen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,97 Prozent auf 4.154,73 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,83 Prozent auf 3.637,47 Zähler. Der Euronext 100 büsste 1,09 Prozent auf 961,13 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 1,38 Prozent auf 5.402,93 Punkte. Der FTSE 100 gab um 1,03 Prozent auf 6.080,50 Zähler nach. Die Mailänder Börse bleibt wegen des Feiertags «Maria Himmelfahrt» geschlossen.


In Zürich setzte sich die Nestle-Aktie nach der Bilanzvorlage mit plus 6,59 Prozent auf 481,50 Schweizer Franken an die Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) . Der Schweizer Lebensmittelkonzern hat im ersten Halbjahr trotz steigender Rohstoffkosten Umsatz und Ergebnis kräftiger gesteigert als erwartet. Für 2007 will der Konzern seine eigenen Ziele für das organische Wachstum übertreffen. Zudem kündigte er ein Aktienrückkaufprogramm über 25 Milliarden Franken an.


Finanztitel gehörten dagegen wie schon am Vortag zu den grössten Verlierern. So gaben Societe Generale um 3,36 Prozent auf 115,00 Euro nach und waren damit schwächster Wert im EuroSTOXX 50. Bereits am Dienstag hatten Gerüchte belastet, die Lyxor Asset Management – eine Tochter der französischen Bank – werde nach Börsenschluss über Verluste ihrer Fonds berichten. Lyxor nannte die Spekulationen «völlig unbegründet». BNP Paribas verloren 2,62 Prozent auf 76,13 Euro, und Credit Agricole büssten 2,48 Prozent auf 26,36 Euro ein. In London verzeichneten Standard Chartered Abschläge von 3,32 Prozent auf 1.545,00 Pence. Northern Rock fielen um 3,03 Prozent auf 704,00 Pence.


Papiere der UBS , die am Vortag zwar gute Zahlen vorgelegt, aber mit ihrem Ausblick enttäuscht hatte, wurden von negativen Analystenkommentaren belastet und verloren 2,36 Prozent auf 62,00 Franken. Die Deutsche Bank etwa senkte ihr Kursziel für die Aktie der Schweizer Grossbank von 90 auf 80 Schweizer Franken beim Rating «Buy». Goldman Sachs nahm das Kursziel von 100,00 auf 94,60 Franken zurück, bestätigte aber die «Buy»-Empfehlung. Bereits am Vortag hatte Credit Suisse das Papier von «Outperform» auf «Neutral» abgestuft.


Hennes & Mauritz (H&M) verloren nach enttäuschenden Zahlen 1,39 Prozent auf 390,00 Kronen und entwickelten sich damit leicht schwächer als der Markt. Die schwedische Bekleidungskette hat im Juli ihren Umsatz weniger stark gesteigert als vom Markt erwartet. Auch auf flächenbereinigter Basis blieb er hinter den Analystenprognosen zurück. Ein Händler sagte allerdings, das Bild sei nicht so düster, wie es auf den ersten Blick scheine, da die Zahlen nur leicht hinter den Markterwartungen zurückgeblieben seien.


Für CSM-Titel ging es um 4,34 Prozent auf 26,02 Euro nach unten. Der niederländische Lebensmittelprodukte-Hersteller hat im ersten Halbjahr Umsatz und operativen Gewinn weniger stark gesteigert als erwartet. Zudem wird er nach eigenen Angaben wegen der gestiegenen Rohstoffpreise und negativen Währungseffekten die für 2008 ausgegebenen Restrukturierungsziele erst ein Jahr später erreichen. (awp/mc/ab)

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