EU-Eröffnung: Verluste – Ruhiger Feiertagshandel – Fortis im Minus

An diesem Heiligabend bleiben die Börsen in Frankfurt, Madrid, Mailand, Oslo, Stockholm, Helsinki und Zürich geschlossen. In London findet ein verkürzter Handel bis 13.30 Uhr MEZ statt, und in Paris und Amsterdam schliessen die Börsen um 14.00 Uhr MEZ. Vor diesem Hintergrund wurden der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 und der auch schweizerische und britische Titel umfassende STOXX 50 nicht berechnet.


Fortis-Titel sackten im Amsterdamer Handel um 5,55 Prozent auf 0,953 Euro ab. Händler verwiesen als Belastung auf Währungsverluste in Höhe von 295 Millionen Euro. So hat der Finanzkonzern US-Dollar und britische Pfund mit Verlust verkauft, die er zuvor in Erwartung eines positiven Abschlusses des Verkaufs von Fortis-Anteilen an die französische Grossbank BNP Paribas erworben hatte. Da dieser Deal jedoch nach einer Entscheidung eines belgischen Gerichtes erst einmal aufgeschoben ist, hat Fortis wegen der gegenwärtigen Unsicherheit die Fremdwährungen nun wieder veräussert. Mit den Devisen wollte der niederländisch-belgische Finankonzern ursprünglich seinen Anteil an einem strukturierten Kreditportfolio finanzieren. Aktien von BNP Paribas verloren 2,18 Prozent auf 29,10 Euro.


Papiere anderer Finanzinstitute, die 2008 stark unter der Kreditkrise gelitten hatten, entwickelten sich unterschiedlich. So stiegen Papiere der Societe Generale um 2,97 Prozent auf 34,34 Euro, und Barclays-Aktien gaben um 1,70 Prozent auf 144,50 Pence nach.


In London verloren Aktien von AstraZeneca 1,81 Prozent auf 2.662,00 Britische Pence. Die US-Arzneizulassungsbehörde hatte den Pharmakonzern aufgefordert, mehr Informationen über das Medikament Seroquel XR zur Behandlung von generellen Angststörungen zu liefern.


Die Titel von British Sky Broadcasting stiegen hingegen um 1,07 Prozent auf 473,25 Pence. Der italienische Internetbetreiber Tiscali hatte am Dienstag gesagt, dass er in den ersten Wochen des kommenden Jahres einen neuen Strategieplan präsentieren werde, in dem die Zukunft des Unternehmens auf dem britischen Markt skizziert werden soll. Vor kurzem hatte der Finanzchef von British Sky Broadcasting gesagt, dass mit einem Erwerb des Grossbritannien-Geschäfts von Tiscali Wert geschaffen werden könne.


In Paris fielen die Papiere des weltgrössten Stahlkonzerns ArcelorMittal als einer der schwächsten Werte im CAC-40 um 1,87 Prozent auf 16,50 Euro. Vorstandschef Lakshmi Mittal hatte zuvor in einem Interview mit der Luxemburger Zeitung «Wort» gesagt, dass er trotz des globalen Abschwungs keine Pläne habe, die Unternehmensstrategie zu ändern. «Die Strategie einer vertikalen Integration gilt unverändert», sagte Mittal. Seiner Meinung nach befindet sich die Stahlindustrie derzeit noch in einer weitaus besseren Position als während der Stahlkrise in den 1970er Jahren. 2009 jedoch, fuhr er fort, werde die Stahlnachfrage nicht steigen. Mittal ergänzte: «So viel ist sicher». (awp/mc/ps/06)

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