EU macht Weg für Fusion von BA und Iberia frei

Zugleich machten die Brüsseler Wettbewerbshüter den Weg für das Transatlantikbündnis der Fluglinien British Airways, American Airways und Iberia frei – allerdings unter Auflagen. Die Konzerne gehören der Allianz Oneworld an. Das Bündnis konkurriert mit der Star Alliance, zu der auch die Deutsche Lufthansa zählt, sowie mit dem Bündnis Skyteam, zu dem Air France-KLM zählt.


Für ihr Bündnis müssen die drei Airlines allerdings Start- und Landerechte abtreten und zehn Jahre lang Auflagen einhalten. Vor allem an den beiden grossen Londoner Flughäfen werden sie sogenannte Slots zur Verfügung stellen, um auf den Strecken nach Amerika Wettbewerbern eine Chance zu geben, teilte die EU-Kommission mit. Das gleiche gilt für den Standort New York. Zudem müssen sie ihr Flugmeilen-Programm öffnen.


«Richtige Balance»
«Diese Entscheidung hält die richtige Balance zwischen den Interessen der Industrie und denen der Passagiere, die zwischen der EU und den USA reisen», sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Damit reagieren die Europäer ähnlich auf die Krise der Branche wie die Konkurrenz in den USA. Dort fusionieren United und Continental zur grössten Airline der Welt. Den letzten grossen Zusammenschluss hatten Delta Air Lines und Northwest Airlines Ende 2008 gewagt – was sie aber nicht vor Verlusten schützte.


Markennamen sollen erhalten bleiben
In Europa wollen British Airways und Iberia nach ihrer Fusion jährlich rund 400 Millionen Euro sparen. Die neue Gruppe soll mit 400 Maschinen 200 Ziele anfliegen und 58 Millionen Passagiere pro Jahr befördern. Nach früheren Angaben fliegen sowohl BA als auch Iberia unter ihren Markennamen weiter, wollen sich mit der Fusion aber für die Zukunft absichern. Beide Unternehmen stecken tief in den roten Zahlen. Im April hatten British Airways (BA) und Iberia den Vertrag unterzeichnet. Ende dieses Jahres soll die Fusion abgeschlossen sein. Nach Ansicht der EU-Kommission gibt es weiterhin ausreichend Konkurrenz auf den wichtigsten Strecken sowie im Frachtverkehr.


EU gibt grünes Licht für NBC-Kauf von US-Kabelanbieter Comcast
Die EU-Kommission hat dem US-amerikanischen Kabelnetzbetreiber Comcast grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme des Multimedia-Unternehmens NBC Universal gegeben. Dies teilte die Behörde am Mittwoch mit. Zu NBC gehören mehrere TV-Kanäle, ein Filmstudio und verschiedene Themenparks.


6,5-Milliarden-Dollar-Deal
Comcast hatte sich im vergangenen Dezember mit dem vorigen Eigentümer, dem US-Mischkonzern General Electric (GE), in einem 6,5-Milliarden-Dollar-Deal (5,14 Mrd Euro) auf die Übernahme der kompletten TV-Sparte und einer 51-Prozent-Mehrheit am gesamten Unternehmen NBC geeinigt. Die restlichen 49 Prozent von NBC bleiben bei GE. Mit dem Kauf kontrolliert Comcast in den USA nicht nur die Verbreitungstechnik, sondern auch die Inhalte und die Ausstrahlung mehrerer TV-Sender. Der Kabelanbieter hält bereits Anteile am Hollywood-Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM).


Überschneidungen im EWR
Die EU-Kommission stellte zwar fest, dass die Übernahme im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zu Überschneidungen zwischen den Tätigkeiten von Comcast, MGM und NBC Universal führe. Diese betreffen der Behörde zufolge die Vergabe von Fernsehrechten, die Vermarktung von Online-Werbeflächen, den Verkauf von Home-Entertainment-Inhalten und die Kinofilmproduktion. Allerdings habe die Überprüfung gezeigt, «dass die Marktanteile der beiden Unternehmen in allen EWR-Ländern, in denen beide vertreten sind, auch nach der Übernahme zusammengenommen sehr begrenzt sein werden.» Anders als in den USA ergäben sich keine vertikalen Beziehungen zwischen Kabelvertrieb und Programmtätigkeiten. (awp/mc/ps/15)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert