EU-Mittag: Freundlich aber unter Tageshoch – Stimmung weiter verbessert

Die Wall Street hatte daraufhin fester geschlossen. Auch die nachbörslich positiven US-Meldungen vor allem von Microsoft sowie die festen Märkte in Asien stützten den Markt. Im Fokus steht aber laut Händlern weiter eine ganze Flut von Unternehmenszahlen in Europa und den USA. Einige Anleger warteten auf den Wall-Street-Start, hiess es am Markt.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stand am Mittag mit plus 1,20 Prozent bei 3.854,94 Punkten – am Morgen waren im Hoch 3.883 Zähler erreicht worden. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 1,18 Prozent auf 3.298,35 Zähler vor. Auch die Euronext-Börsen verzeichneten hohe Gewinne und der breit gefasste Euronext 100 legte um 1,27 Prozent auf 879,37 Punkte zu. Der Pariser CAC 40 gewann 1,08 Prozent auf 4.969,94 Zähler und der Londoner Leitindex FTSE 100 stand mit 0,98 Prozent im Plus bei 5.933,10 Punkten.


Die Aktie der Societe Generale , die am Donnerstag im extrem festen Marktumfeld nach Bekanntwerden von massiven Unregelmässigkeiten und Plänen über eine Kapitalerhöhung um mehr als 4 Prozent gefallen waren, legten nun um 1,45 Prozent auf 76,91 Euro zu. Nach dem am Vortag bekannt gewordenen Skandal im Future-Handel der französischen Bank ranken sich laut Händlern nun Spekulationen um die Zukunft der Bank. Analysten von Bear Stearns spekulieren beispielsweise über einen Zusammenschluss mit einer anderen französischen Bank, eine Übernahme durch eine fremdländische Bank oder eine Übernahmeschlacht wie die um die ABN Amro.


Zahlreiche Unternehmen standen zudem mit Aussagen zu ihrem Geschäft im Fokus. Der weltgrösste Kosmetikkonzern L`Oreal legte Umsatzzahlen vor. Flächen- und währungsbereinigt habe der Zuwachs acht Prozent betragen und traf laut Händlern die eigene Umsatzvorgabe des Konzerns. Cheuvreux stufte die Aktien von «Underperform» auf «Outperform» hoch. L`Oreal gewannen 4,27 Prozent auf 87,60 Euro.


Saint-Gobain rutschten dagegen am Ende des EuroSTOXX50 um 5,59 Prozent auf 52,55 Euro ab. Der französische Baustoff-Hersteller rechnet nach einem kräftigen Ergebnisanstieg 2007 im laufenden Geschäftsjahr nur noch mit einem moderaten Wachstum beim operativen Gewinn und beim Überschuss. 2008 werde «schwieriger» und bezüglich des makroökonomischen Klimas «sehr viel unsicherer» als 2007, hiess es am Vorabend. Grund sei die «mögliche Rezession» in den USA und die Hypothekenkrise. Exane BNPParibas stufte das Papier von «Outperform» auf «Neutral» ab, das Kursziel liegt bei 85 Euro.


Ebenfalls in Paris haben auch noch TF1 Verkaufszahlen für das vierte Quartal 2007 vorgelegt. Das Papier verteuerte sich um 1,73 Prozent auf 17,04 Euro. Ahold hat in Amsterdam seinen Zwischenbericht vorgelegt. Der niederländische Einzelhandelskonzern hat im vierten Quartal entgegen der Erwartungen am Markt seine Umsätze stabil gehalten. In Europa seien die Bedingungen anhaltend gut, die Turbulenzen in den USA sollten das Geschäft nicht deutlich beeinflussen, hiess es. Die operative Marge soll sich daher am oberen Ende des Zielkorridors von 4,0 bis 4,5 Prozent bewegen. Ahold-Aktien kletterten zuletzt um kräftige 2,47 Prozent auf 8,71 Euro hoch.


In London bleiben die Aktien der britischen Brauerei Scottish & Newcastle (S&N) im Blick. Die Grossbrauereien Carlsberg und Heineken wollen eine Übernahmeofferte für den britischen Konkurrenten unterbreiten. Die Unternehmen würden pro Aktie 800 britische Pence bieten, teilte die niederländische Heineken mit. Damit wird S&N mit rund 7,6 Milliarden Pfund bewertet. Die Führung von Scottish & Newcastle habe sich für eine Annahme des Übernahmeangebots ausgesprochen. Händler begrüssten, dass endlich eine Übereinkunft gefunden wurde. Die S&N-Aktie legte 2,22 Prozent auf 783,00 Pence zu. Heineken legten 0,32 Prozent auf 40,41 Euro zu, Carlsberg verloren 4,66 Prozent auf 532,00 dänische Kronen. (awp/mc/ab)

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